zum Hauptinhalt
Migranten an der Grenze zu den USA.

© Reuters/Aris Martinez

Transitland Richtung USA: Costa Rica will wegen durchreisender Migranten den Notstand ausrufen

Allein in diesem Jahr haben mehr als 386.000 Migranten die Grenze nach Costa Rica überquert. Durch den Ausnahmezustand sollen außerordentliche finanzielle Mittel freigesetzt werden.

Wegen eines erhöhten Andrangs von Migranten auf dem Weg in Richtung USA will die Regierung von Costa Rica den Ausnahmezustand ausrufen. Damit sollen außerordentliche finanzielle Mittel zur Bewältigung der Krise freigesetzt werden, sagte Präsident Rodrigo Chaves am Dienstag (Ortszeit). Seit Januar hätten mehr als 386.000 Migranten die Grenze von Panama nach Costa Rica überquert.

„Wir alle wissen, dass es auf dem gesamten amerikanischen Kontinent eine Migrationskrise gibt“, sagte Chaves. Das mittelamerikanische Costa Rica sei vor allem ein Transitland. Allein im September seien mehr als 60.000 Flüchtlinge in der Grenzstadt Paso Canoas angekommen, was der dreifachen Einwohnerzahl entspreche. Auch die Sicherheit auf den Migrationsrouten solle erhöht werden.

In der vergangenen Woche war es in Paso Canoas zu Auseinandersetzungen zwischen den Migranten und der Polizei gekommen. „Wer hier herkommt, muss unsere Gesetze, die Polizei und die Gemeinden, durch die er reist, respektieren“, sagte Chaves. Wer sich künftig schlecht verhalte, werde abgeschoben.

Migranten fehlen oft die nötigen 30 US-Dollar

Costa Rica hat in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Flüchtlinge und Migranten aus Nicaragua aufgenommen, die das Nachbarland wegen der repressiven Verhältnisse verlassen haben.

In Paso Canoas haben die costa-ricanischen Behörden einen Transportservice eingerichtet, um die Menschen direkt an die nicaraguanische Grenze zu bringen, von wo aus sie weiter Richtung USA reisen. Allerdings haben viele Migranten nicht die dafür nötigen 30 US-Dollar. Hier soll der Ausnahmezustand helfen.

Zuletzt hatten auch Panama und Mexiko angesichts der hohen Migrantenzahlen Maßnahmen angekündigt. In Mexiko, der letzten Station vor der US-Grenze, hat unter anderem die Nationalgarde die Kontrollen verstärkt, um zu verhindern, dass Migranten als blinde Passagiere Güterzüge besteigen.

Neben Migranten aus Mittelamerika machen sich immer mehr Menschen aus Venezuela, Haiti und Kuba, aber auch aus Afrika und Asien auf den Weg in die USA. Die Menschen fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern. (dpa, epd)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false