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US-Präsident Joe Biden und Außenminister Antony Blinken.

© AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

Sorge vor iranischem Angriff auf Israel: USA bitten China, Türkei und Saudi-Arabien um mäßigenden Einfluss auf Teheran

Nachdem der Iran Israel mit Vergeltung gedroht hat, nehmen die Spannungen zu. Die USA sind in Alarmbereitschaft und treffen Sicherheitsvorkehrungen.

Angesichts eines möglichen iranischen Vergeltungsangriffs auf Israel hat US-Außenminister Antony Blinken seine Kollegen in China, der Türkei und Saudi-Arabien dazu aufgerufen, den Iran von einer Eskalation abzuhalten. Eine Reihe von Telefonaten hätten in den vergangenen 24 Stunden stattgefunden, teilte der Ministeriumssprecher Matthew Miller am Donnerstag in Washington mit.

Ähnliche Gespräche würden mit europäischen Verbündeten und Partnern geführt. Miller verdeutlichte: „Eine Eskalation liegt nicht im Interesse des Irans. Sie liegt nicht im Interesse der Region. Und sie liegt nicht im Interesse der Welt.

Derweil hat ein hochrangiger US-General eine Reise nach Israel vorverlegt, die eigentlich zu einem anderen Zeitpunkt geplant war, wie es am Donnerstag aus dem Pentagon hieß. Der Kommandeur des für den Nahen Osten zuständigen US-Regionalkommandos Central Command (Centcom), Michael Erik Kurilla, sei im Land, um sich mit der israelischen Armeeführung zu treffen, erklärte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder. Thema sollen „die aktuellen Sicherheitsbedrohungen in der Region“ sein.

Wie das Pentagon weiter mitteilte, sprach Verteidigungsminister Lloyd Austin am Donnerstag mit seinem israelischen Kollegen Joav Gallant. Gallant teilte dem Pentagon-Chef offiziellen Angaben zufolge mit, dass ein „direkter iranischer Angriff eine angemessene israelische Antwort gegen den Iran erfordern“ werde. Austin habe Gallant laut US-Angaben versichert, dass Israel auf die „volle Unterstützung“ der USA bei der Verteidigung Israels gegen iranische Angriffe zählen könne.

US-Diplomaten sollen „Gebiete von Tel Aviv, Jerusalem und Beerscheva“ nicht verlassen

Angesichts von Irans Vergeltungsdrohungen haben die USA aus Sicherheitsgründen auch die Bewegungsfreiheit ihres diplomatischen Personals in Israel eingeschränkt. „Aus Gründen der Vorsicht ist es US-Regierungsangestellten und ihren Familienmitgliedern bis auf Weiteres untersagt, sich außerhalb der Gebiete von Tel Aviv, Jerusalem und Beerscheva zu bewegen“, hieß es in einer Mitteilung der Botschaft in Jerusalem. 

Regierungsmitarbeitern sei es jedoch erlaubt, „für persönliche Reisen zwischen diesen drei Zonen zu pendeln“. Einen konkreten Grund nannte die Botschaft zwar zunächst nicht. Weiter hieß es aber, das Sicherheitsumfeld bleibe „komplex“ und könne sich „je nach politischer Lage und jüngsten Ereignissen schnell ändern“.

Nach einem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden, haben die Drohungen mit Vergeltung aus Teheran zugenommen. Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen und Israel müsse bestraft werden, sagte Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Mittwoch.

Der israelische Außenminister Israel Katz konterte in einer Erklärung mit den Worten: „Wenn der Iran von seinem Territorium aus angreift, wird Israel antworten und den Iran angreifen.“ (dpa, AFP)

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