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26.03.2024, Russland, Moskau: Auf diesem vom Pressedienst des russischen Katastrophenschutzministeriums veröffentlichten Foto arbeiten Rettungskräfte in der ausgebrannten Konzerthalle nach einem Terroranschlag auf das Gebäude der Crocus City Hall.

© dpa/Uncredited

Sie überwiesen Geld für Waffen: Russischer Geheimdienst meldet drei neue Festnahmen nach Anschlag in Moskau

Russische Behörden suchen weiter nach den Verantwortlichen für den schweren Anschlag in Moskau. Präsident Putin schließt den Islamischen Staat weiterhin aus und beschuldigt die Ukraine.

Nach dem Terroranschlag von Moskau hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB nach eigenen Angaben drei weitere mutmaßliche Helfershelfer festgenommen. Zwei der Festgenommenen sollen Geld für den Kauf von Waffen und Autos überwiesen haben, teilte der FSB am Donnerstag mit.

Den Ermittlungen zufolge soll der dritte Mann in die Anwerbung von Komplizen und die Finanzierung der Terroristen verwickelt sein. Den Angaben nach stammten alle drei Festgenommenen aus Zentralasien, auch wenn einer einen russischen Pass habe. Als Orte der Festnahmen wurden Moskau, Jekaterinburg und Omsk genannt.

Die russischen Behörden haben bislang insgesamt mehr als ein Dutzend Verdächtige festgenommen, unter ihnen die vier mutmaßlichen Täter, die aus der ehemaligen Sowjetrepublik Tadschikistan stammen.

Putin beschuldigt die Ukraine

Am 22. März hatten vier Männer in der Konzerthalle Crocus City Hall am Stadtrand von Moskau um sich geschossen und einen Brand gelegt. Bei diesem schwersten Terroranschlag in Russland seit 20 Jahren im Moskauer Vorort Krasnogorsk wurden mindestens 144 Menschen getötet und etwa 550 Menschen verletzt.

Putin behauptet, Russland könne nicht das Ziel von terroristischen Angriffen islamistischer Fundamentalisten sein.

© AFP/MIKHAIL METZEL

Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) hat die Attacke in mehreren Botschaften für sich reklamiert. Die russischen Behörden beharren aber auf der Vermutung, dass hinter dem IS die Ukraine oder ihre westlichen Unterstützer als eigentliche Drahtzieher stünden. Den Terroristen sei es darum gegangen, das in Russland vorbildliche Zusammenleben verschiedener Völker und Religionen zu untergraben, sagte Präsident Wladimir Putin am Donnerstag. Putin legte für die Behauptungen keinerlei Belege vor.

„Islamische Fundamentalisten“ hätten keinen Grund, Russland ins Visier zu nehmen, sagte der Kremlchef am Donnerstag: „Wir haben allen Grund zu der Annahme, dass das Hauptziel derjenigen, die den blutigen, schrecklichen Terroranschlag in Moskau angeordnet haben, darin bestand, unserer Einheit Schaden zuzufügen.“

Dabei lässt er außer Acht, dass es in Russland seit den 2000er-Jahren immer wieder Anschläge extremistischer Islamisten gab. Russische Truppen waren auch am Kampf gegen den IS in Syrien beteiligt. Experten weisen zudem darauf hin, dass Russland durch seine früheren Kriege in der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus weiter auch im Land selbst viele Feinde hat, die sich radikalisiert haben. (dpa, AFP)

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