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Migranten aus Eritrea, Libyen und dem Sudan sitzen in einem Holzboot.

© dpa/Joan Mateu Parra

Schleuser festgenommen: Dutzende Migranten vor Zypern aus Seenot gerettet

Immer wieder sterben Menschen bei dem Versuch, mit Schleuserbanden und Booten nach Europa zu kommen. Vor Zypern konnten nun 45 Menschen gerettet werden, darunter auch Kinder.

Die zyprische Küstenwache hat am Donnerstagabend östlich der EU-Inselrepublik 45 Migranten von zwei Booten aufgegriffen. Die Menschen seien aus Syrien gekommen, berichtete der staatliche Rundfunk (RIK) unter Berufung auf die Küstenwache am Freitag.

Die Migranten sind nach eigenen Angaben Syrer und hatten vom syrischen Hafen Tartus abgelegt. Unter ihnen waren elf Kinder. Laut Küstenwache hatten die Behörden bereits am Mittwoch 37 Menschen aus Seenot südöstlich der Insel gerettet. Zwei der Geretteten wurden als mutmaßliche Schleuser festgenommen, berichtete der Staatsrundfunk.

Schleuserbanden versuchen zunehmend, Migranten aus Staaten im Osten des Mittelmeers – wie dem Libanon oder Syrien –, aber auch aus der Türkei oder Libyen nach Süditalien zu bringen. Die Route ist gefährlich. Sie führt südlich von Zypern an der griechischen Insel Kreta vorbei.

Auf den langen Fahrten kommt es immer wieder zu Maschinenschäden oder die Boote schlagen leck. Am Mittwoch vergangener Woche ertranken beim Untergang eines völlig überfüllten Fischkutters etwa 50 Seemeilen vor der griechischen Küste Hunderte Migranten, die von Libyen nach Italien übersetzen wollten. Je Fahrt verlangen die Schleuser nach Angaben von Migranten zwischen 3000 und 5000 Euro pro Person.

Zypern verzeichnete laut EU-Statistik in den vergangenen Jahren gemessen an der Bevölkerungsgröße bei weitem die meisten Asylanträge pro Jahr. Die Regierung in Nikosia bat deshalb wiederholt um Hilfe der EU. (dpa)

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