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Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin war früher Wladimir Putins Caterer.

© dpa/AP/Pool Sputnik Kremlin/Alexei Druzhinin

„Putin ist der ultimative Racheapostel“: CIA-Chef ist von weiteren Konsequenzen für Prigoschin überzeugt

Williams Burns glaubt, dass Russlands Präsident sich nur Zeit nimmt, um Vergeltung zu üben. Wagner-Chef Prigoschin habe zu sehr an seinem Machtsystem gerüttelt.

Der Chef des US-amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, ist davon überzeugt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin noch nicht fertig ist mit Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Aus seiner Sicht nimmt sich Putin lediglich Zeit, um zu überlegen, wie er mit Prigoschin umgehen will.

Da der Aufstand Ende Juni deutliche Schwächen in Putins Machtsystem offenbart habe, könnte der Kremlherrscher weiterhin Vergeltung ausüben wollen, sagte Burns dem britischen TV-Sender BBC zufolge auf dem Aspen Sicherheitsforum am Donnerstag.

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„Was wir sehen, ist ein sehr komplizierter Tanz“, so Burns. „Putin glaubt, dass Rache ein Gericht ist, das am besten kalt serviert wird. Nach meiner Erfahrung ist Putin der ultimative Racheapostel.“ Deshalb würde es ihn wundern, wenn Prigoschin ohne weitere Konsequenzen davonkäme.

Während Prigoschin derzeit im belarussischen Exil weilt, kann sich General Sergej Surowikin nach seinen Informationen nicht frei bewegen. Surowikin soll den Aufstand gebilligt haben.

CIA-Chef William Burns

© AFP/Mandel Ngan

Burns erwartet eine deutliche Reaktion Putins, weil es der erste Angriff auf die Macht des russischen Präsidenten seit 23 Jahren ist. Bis dahin hatte er sich einen Status der Unantastbarkeit aufgebaut.

Der 36-stündige Putschversuch dürfte viele im Land mit der Frage zurückgelassen haben, „ob der Herrscher keine Klamotten hat oder zumindest, warum er so lange braucht, sie anzuziehen“, so Burns. Es dürfte ihm zudem nicht gefallen haben, einen Deal aushandeln zu müssen mit einem Mann, der früher sein Caterer war.

Wenn die Ukraine nun weitere Erfolge auf dem Schlachtfeld erziele, könnte das Prigoschins geäußerte Kritik am Krieg in der Ukraine befeuern. Der Wagner-Chef hatte die ineffektive Kampfweise der russischen Armee beklagt und behauptet, dass seine Truppen für schnelle Fortschritte gesorgt hätten.

Dass die Ukraine mit ihrer Gegenoffensive nur langsam vorankomme, führt der CIA-Chef darauf zurück, dass offensive Operationen schwieriger seien als defensive und Russland Monate Zeit hatte, Verteidigungslinien aufzubauen. „Sie wird Zeit brauchen und es wird nicht einfach, Fortschritte zu machen. Ich bin aber optimistisch“, sagte Burns.

Es gebe Anzeichen, dass Russland einen Angriff unter falscher Flagge auf Schiffe im Schwarzen Meer in Erwägung zieht, um diesen dann den Ukrainern in die Schuhe schieben zu können, berichtete er außerdem. (Tsp)

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