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Kündigte erste Gesprächsbereitschaft an: Andrij Sybiha (2. von links).

© IMAGO/ZUMA Wire

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Nach geplanter Frühjahrsoffensive: Kiew offenbar zu Gesprächen über Krim bereit

Bislang hat die Ukraine Verhandlungen über die Halbinsel Krim abgelehnt. Das scheint sich jetzt zu ändern. Voraussetzung sind aber Erfolge auf dem Schlachtfeld.

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Die ukrainische Führung ist eigenen Angaben zufolge nach einer geplanten Frühjahrsoffensive zu Gesprächen mit Russland über die Krim bereit.

„Wenn wir auf dem Schlachtfeld unsere strategischen Ziele erreichen und an die Verwaltungsgrenzen der Krim gelangen, sind wir bereit, die diplomatische Seite zu öffnen und die Sache zu bereden“, sagte der stellvertretende Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Sybiha, der „Financial Times“ am Donnerstag.

In den vergangenen Monaten hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj Verhandlungen mit Moskau abgelehnt, solange sich noch russische Soldaten auf ukrainischem Gebiet befänden - inklusive der bereits 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim.

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Sybihas Äußerungen seien der erste diplomatische Vorstoß Kiews seit dem Abbruch der Waffenstillstandsverhandlungen vor einem Jahr kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, berichtet die Zeitung. Militärexperten erwarten in diesem Frühjahr eine Offensive der ukrainischen Truppen, um von Russen besetzte Gebiete zurückzuerobern.

Als wahrscheinlichstes Szenario gilt dabei ein Vorgehen im Süden des Landes auf die Küste zu, um einen Keil zwischen die dort stationierten russischen Truppen zu treiben. Ziel könnte die besetzte Stadt Mariupol sein. Allerdings ist unklar, ob die vom Westen an Kiew gelieferten Waffen ausreichen werden, um den Erfolg eines solchen Einsatzes zu gewährleisten.

Nach Angaben Sybihas schließt Kiew eine militärische Eroberung der Krim dabei nicht aus. Westliche Militärexperten befürchten aber, dass dies zu einer erheblichen Eskalation des Krieges führen und Kremlchef Wladimir Putin gar zum Einsatz von Atomwaffen provozieren könnte.

Moskau betrachtet die strategisch wichtige Halbinsel als eigenes Staatsgebiet. Die Atommacht hatte stets betont, die Krim mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen.

Der Präsidentenberater Mychailo Podoljak widersprach allerdings den Aussagen. Mit Russland werde erst verhandelt, wenn sich seine Truppen aus dem gesamten Territorium der Ukraine zurückgezogen hätten. Dazu gehöre auch die Krim, twittert Podoljak. (dpa)

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