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Die Präfektur Ishikawa wurde am Neujahrstag von einem Erdbeben der Stärke 7,6 getroffen.

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Update

Japan im Krisenmodus: 202 Tote nach Erdbeben – 102 Menschen noch vermisst

An der Westküste Japans werden nach dem Beben noch immer verschüttete Menschen gesucht. Trümmerberge, beschädigte Straßen, Erdrutsche und Nachbeben erschweren den Einsatz der Rettungskräfte.

| Update:

Nach dem schweren Erdbeben an der Westküste Japans am Neujahrstag ist die Zahl der Toten auf mehr als 200 gestiegen. Die Behörden in der Region Ishikawa veröffentlichten am Dienstag neue Zahlen, wonach 202 Menschen ums Leben gekommen sind und 102 noch vermisst wurden. Tausende Rettungskräfte kämpften auch acht Tage nach dem Beben noch mit blockierten Straßen und schlechtem Wetter, um die 3500 Menschen zu erreichen, die noch immer von der Außenwelt abgeschnitten sind. 

Bei einer Kabinettssitzung am Dienstag forderte Regierungschef Fumio Kishida seine Minister zu Anstrengungen auf, um die Isolation einzelner Gemeinden zu überwinden und die Rettungsmaßnahmen beharrlich fortzusetzen.

Das große Beben, von dem die Präfektur und angrenzende Gebiete am Montag vergangener Woche erschüttert wurden, hatte eine Stärke von 7,6 erreicht. Rund 560 Menschen wurden bei dem Beben verletzt.

Zahllose Häuser auf der in der Präfektur Ishikawa gelegenen Halbinsel Noto stürzten ein oder wurden beschädigt. Straßen wurden unpassierbar, ein Großfeuer vernichtete ein historisches Marktviertel in der Hafenstadt Wajima. Am Montag war die Zahl der Todesopfer noch mit 168 angegeben worden. Die Zahl der Vermissten wurde mit 323 beziffert. 

Polizeibeamte führen eine Suchaktion in Wajima, Präfektur Ishikawa durch.
Polizeibeamte führen eine Suchaktion in Wajima, Präfektur Ishikawa durch.

© dpa/Uncredited

Am Samstag hatten die Bergungskräfte noch eine über 90-jährige Frau lebend aus den Trümmern eines zerstörten Hauses in der Küstenstadt Suzu geborgen. Ärzte hatten die Bergung als seltenes Ereignis beschrieben. Die ersten 72 Stunden nach einer solchen Katastrophe gelten als entscheidend. Danach verringern sich die Überlebenschancen für verschüttete Personen.

Schwere Schneefälle erschweren vielerorts die Hilfsmaßnahmen. Am Montag befanden sich noch rund 30.000 Menschen in 400 staatlichen Notunterkünften. Fast 60.000 Haushalte verfügten über kein fließendes Wasser und rund 15.600 hatten keinen Strom. Tagelanger Regen führte zu geschätzten 1000 Erdrutschen. 

Trümmerberge, beschädigte Straßen, Erdrutsche und Nachbeben hatten den Einsatz der Such- und Rettungstrupps erschwert. Ihre Arbeit wurde nach Berichten japanischer Medien zusätzlich durch Schneefälle beeinträchtigt. Die Regierung hatte zusätzliche Soldaten in das Katastrophengebiet entsandt, um die Suche zu unterstützen. (dpa, AFP)

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