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Irans Präsident Ebrahim Raisi mit seinem Yoweri Museveni.

© REUTERS/Abubaker Lubowa

Irans Präsident zu Besuch in Uganda: Vereint im Hass auf Homosexuelle

Irans Präsident besucht seinen Amtskollegen in Uganda. Es geht neben wirtschaftlicher Zusammenarbeit auch um einen Block gegen „westliche Ideologie“.

Es war ein Besuch unter Gesinnungsgenossen. Als Irans Präsident Ebrahim Raisi diese Woche in der ugandischen Stadt Entebbe von seinem Amtskollegen Yoweri Museveni auf dem roten Teppich begrüßt wurde, trafen sich zwei Männer mit gleichen Überzeugungen. Das machte Raisi dort auch recht deutlich – und nutzte das Treffen für eine verbale Attacke auf einen gemeinsamen Feind: den Westen.

„Die westlichen Länder versuchen, Homosexualität als ein Zeichen für Zivilisation zu identifizieren, obwohl dies eines der schmutzigsten Themen ist“, sagte er. Der Westen versuche, gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu fördern und damit die Menschheit abzuschaffen.

Im Iran steht auf Homosexualität die Todesstrafe. In Uganda ist die Gesetzeslage seit Mai ähnlich. Gerade erst hat der autokratisch regierende Museveni ein international viel kritisiertes Gesetz unterzeichnet, das schwere Strafen für Homosexuelle vorsieht – auch Todesurteile sind nach der neuen Regelung möglich.

Die westlichen Länder versuchen, Homosexualität als ein Zeichen für Zivilisation zu identifizieren, obwohl dies eines der schmutzigsten Themen ist.

Ebrahim Raisi, Präsident des Iran

Bei dem Besuch des iranischen Präsidenten in Uganda war das allerdings nur ein Randthema. Ziel seiner dreitägigen Afrika-Reise war vielmehr, um politische Partner zu werben – und um mehr wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Gemeinsam gegen US-Sanktionen

So haben Iran und Uganda drei Abkommen unterzeichnet, etwa für mehr Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Museveni hatte bereits im vergangenen Jahr klargemacht, dass er gewillt sei, dem Iran bei der Umgehung westlicher Sanktionen zu helfen.

Auch das Nachbarland Kenia, das Raisi zuvor besucht hatte, wünscht sich bessere Beziehungen zum Iran. Die beiden Staaten einigten sich auf mehrere Wirtschaftsabkommen. „Kenia misst dem iranischen Markt große Bedeutung bei, da er eines der wichtigsten Exportziele für unseren Tee ist“, sagte Präsident Ruto.

Einen freudigen Empfang bekam Raisi auch in Simbabwe. Wie der Iran steht auch die autokratische Regierung des südostafrikanischen Lands unter US-Sanktionen. Präsident Emmerson Mnangagwa wertete den Staatsbesuch seines iranischen Amtskollegen in der Hauptstadt Harare dann auch als Zeichen der Freundschaft. „Ich freue mich, dass Sie gekommen sind, um Solidarität zu zeigen“, sagte er.

Es ist das erste Mal in elf Jahren, dass ein iranischer Präsident nach Afrika fliegt. Der Hauptgrund für die Reise dürfte neben der Suche nach wirtschaftlichen Partnern, auch das Werben um strategische Verbündete sein. Im Konflikt zwischen den Staaten des Westens und ihren Gegenspielern wie China, Russland oder Iran betonen viele afrikanische Regierungen ihre Unabhängigkeit.

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