zum Hauptinhalt
Steffen Zuther releasing a Saiga calf after taking measurements and marking it. Near Andasaiskiy Nature Sanctuary (Zakaznik), Kazakhstan. © Daniel Rosengren

© Daniel Rosengren

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Das große Comeback der Saiga-Antilopen, Ersatzteile sollen für defekte Produkte in der EU günstiger werden, Obdachlose Menschen in Österreich bekommen eine Wohnung und Jugendliche in New York können kostenlose Online-Therapie nutzen.


Das große Comeback der Saiga-Antilopen

Die Weltnaturschutzunion IUCN hat den Bedrohungsstatus der Saiga-Antilope (Saiga tatarica) auf der Roten Liste von „vom Aussterben bedroht“ auf „potenziell gefährdet“ herabgestuft. Dem liegt eine bemerkenswerte Erholung der Saiga-Populationen in Kasachstan zugrunde, teilte die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) mit. Von schätzungsweise 39.000 Tieren im Jahr 2005 ist der Bestand auf jetzt über 1,9 Millionen angewachsen.

In den frühen 1990er Jahren gab es schätzungsweise eine Million Saigas in Russland und Zentralasien. Rund zehn Jahre später verblieben nur etwa sechs Prozent. Die Gründe für den Rückgang sind komplex. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gab es jahrzehntelang Wilderei: für Fleisch und die Hörner, die in der traditionellen asiatischen Medizin verwendet wurden. Aber auch die Fragmentierung der Landschaft trug dazu bei.

Die kasachische Regierung investierte in Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei

Die kasachische Regierung investierte in Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei und die Einrichtung neuer Schutzgebiete mit einer Fläche von über fünf Millionen Hektar. Umfassende Forschungs- und Überwachungsmaßnahmen zur Bewertung der Populationen, der Ökologie und der Migrationsrouten der Art und die Bekämpfung der Wilderei werden derzeit fortgesetzt.

Darüber hinaus haben sich andere Staaten, in denen Saigas leben, Forschungsorganisationen und Nichtregierungsorganisationen wie der NABU für den Schutz der Art eingesetzt. (pei)


Ersatzteile sollen für defekte Produkte in der EU günstiger werden

Verbraucher sollen künftig Zugang zu billigeren Ersatzteilen bekommen.

© dpa/Fabian Sommer

Verbraucherinnen und Verbraucher in der Europäischen Union sollen künftig besseren und günstigeren Zugang zu Ersatzteilen für defekte Produkte erhalten. Um das zu erreichen, sollen sie vom sogenannten Designschutz ausgenommen werden, wie die Vertretung der Mitgliedstaaten der Europäischen Union in der Nacht zum vergangenen Mittwoch nach Verhandlungen mit dem EU-Parlament mitteilte.

Das Einsparpotenzial für Verbraucherinnen und Verbraucher wird über einen Zeitraum von zehn Jahren auf 340 bis 544 Millionen Euro geschätzt.

544
Millionen Euro könnten Verbraucher sparen.

Betroffen von der geplanten Neuregelung sind den Angaben des EU-Parlaments zufolge zum Beispiel Ersatzteile für Autos. Diese dürfen allerdings nur für Reparaturzwecke konzipiert sein und müssen genau wie das Originalteil aussehen. Als Beispiele wurden in der Mitteilung des EU-Parlaments etwa eine beschädigte Tür oder ein kaputtes Licht genannt.

Die geplante Initiative ist Teil eines neuen Designschutzpakets, das auch den rechtlichen Schutz von geistigem Eigentum vor Fälschungen verbessern soll. Dieses war im November 2022 von der EU-Kommission vorgeschlagen worden.

Die nun erzielte Einigung zwischen den Vertreterinnen und Vertretern des Europäischen Parlaments und denen der europäischen Mitgliedstaaten muss noch vom Plenum des Parlaments und vom Rat der Mitgliedstaaten gebilligt werden. Dies gilt allerdings als Formalie. (dpa)


Obdachlose Menschen in Österreich bekommen eine Wohnung

Bis September 2024 sollen einige Obdachlose in Österreich ein eigenes Zuhause bekommen.

© picture alliance / Paul Zinken/d/Paul Zinken

20.000 Menschen haben in Österreich weder Haus noch Wohnung – das soll sich nun ändern. Bis September 2024 sollen zumindest einige Obdachlose ein eigenes Zuhause bekommen. Tausend Wohnungen wird das Sozialministerium hierfür bereitstellen, wie der „Standard“ berichtet.

In Finnland führte das Modell bereits zum Erfolg: Die Obdachlosigkeit dort konnte nach dem Start 2008 bis zum Jahr 2022 halbiert werden. Bis 2027 soll es dort niemanden mehr ohne festen Wohnsitz geben. Nun ziehen andere Länder nach, wie etwa Österreich.

20.000
Menschen haben in Österreich weder Haus noch Wohnung.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (Bawo) wird das Projekt „Housing First Österreich – zu Hause ankommen“ leiten. 25 Sozialorganisationen sind daran insgesamt beteiligt, schreibt der „Standard“. Ziel ist, dass Betroffene nicht mehr in Notquartieren oder Übergangswohneinrichtungen unterkommen müssen, sondern direkt eine eigene Wohnung mieten, die sie selbst bezahlen.  

512 bezahlbare Wohnungen sollen im kommenden Jahr entstehen. 6,6 Millionen Euro Fördergelder stehen vom Sozialministerium zur Verfügung, womit Finanzierungsbeiträge, Umzugskosten und Kautionen gezahlt werden sollen. Einige Städte in Österreich testen das Projekt, das ursprünglich aus den USA kommt, bereits seit einiger Zeit. In Salzburg betrug die Erfolgsquote 97 Prozent.

Nun soll das Modell auf sieben Bundesländer ausgeweitet werden; nur Tirol und Vorarlberg planen eigene Projekte zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit, heißt es in dem Bericht weiter. 60 Prozent der Obdachlosen in Österreich leben in Wien. Ein Drittel dort ist unter 30 Jahre alt. (Tsp)


Jugendliche in New York können kostenlose Online-Therapie nutzen

In New York haben Jugendliche künftig die Möglichkeit, kostenlos eine Online-Therapie in Anspruch zu nehmen. Der Bürgermeister der Stadt, Eric Adams, reagiert mit diesem Angebot auf die Zunahme psychischer Probleme bei jungen Menschen seit Beginn der Corona-Pandemie. 26 Millionen US-Dollar soll das Projekt kosten.

Viele von denen, die am meisten Hilfe brauchen, können sich diese nicht leisten oder haben keinen Zugang dazu.

Eric Adams, Bürgermeister von New York

Die medizinische Fachzeitschrift „Jama Pediatrics“ veröffentlichte im vergangenen Monat eine Studie, aus der hervorging, dass 20 Prozent der Heranwachsenden im Jahr 2021 an einer schweren depressiven Störung litten. Im Jahr 2021 gaben zudem fast 40 Prozent der Highschool-Schüler in New York City an, sich im vergangenen Jahr traurig oder hoffnungslos gefühlt zu haben.

„Viele von denen, die am meisten Hilfe brauchen, können sich diese nicht leisten oder haben keinen Zugang dazu“, sagte Bürgermeister Adams bei der Vorstellung des Projekts mit dem Namen „Teenspace“ am vergangenen Mittwoch. „Unsere jungen Leute telefonieren, sie nutzen das Internet und die sozialen Medien“, sagte Adams. „Wir müssen wirklich Wege finden, um das Mobiltelefon in etwas Positives zu verwandeln.“ New Yorker Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren können sich nun unter talkspace.com/NYC anmelden und dort mit Therapeuten kostenlos telefonieren, chatten oder schreiben.

„Der Prozentsatz der Highschool-Schüler, die Selbstmordgedanken haben, ist in den letzten zehn Jahren um 30 Prozent gestiegen“, sagte Dr. Ashwin Vasan, vom Department of Health and Mental Hygiene auf derselben Pressekonferenz. Mit der neuen Plattform hofft die Administration von Bürgermeister Adams, hier Abhilfe zu schaffen. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false