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Speiseeis: Bei der Herstellung von Lebensmitteln entstehen nutzbare Abfälle.

© picture alliance/dpa/Jan Woitas

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Speiseeis aus Essensresten in den USA, weniger Treibhausgase in Österreich, in Nigeria lassen sich Wilderer zu Tierschützern umschulen. Und in Mexiko wurde der Mindestlohn angehoben.

Speiseeisherstellung mit Lebensmittelresten in den USA

Nahrungsmittelverschwendung ist ein großes Problem – auch in den USA. Dort landen jedes Jahr 103 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Mülltonne. Fast 40 Prozent davon entsorgen die privaten Haushalte.

Aber auch in Handel und Gastronomie entstehen Abfälle, ebenso bei der Herstellung von Lebensmitteln – sogenannter „Pre-consumer Waste“.

Die Eisdiele „Salt & Straw“ (auf Deutsch: Salz und Stroh) verarbeitet in den Vereinigten Staaten diese Lebensmittelreste zu Speiseeis. Die Eisdielenkette wurde 2011 in Portland im US-Bundesstaat Oregon gegründet.

Eine Auswahl der angebotenen Sorten: Gebackener-Brie-Feige-Käsekuchen, Erdbeer-Honig-Balsamico-Pfeffer, Schokoladen-Kartoffelsalat, Zimt-Honig-Fried-Chicken. In Letztgenannter wurde unter anderem Hähnchenfett verarbeitet; Kartoffelchipsstücke sind Bestandteil der Schokoladen-Kartoffelsalat-Eissorte.

Da nicht alle Lebensmittelreste für die Herstellung von Eis geeignet sind, hat „Salt & Straw“ Eisparfum entwickelt. Damit kann man seine Eiskugeln besprühen lassen, um beim Verspeisen zusätzlich zum Beispiel einen Hauch von Zitrusfrüchten schmecken.

In den USA gibt ein zertifiziertes Produktsiegel für Waren, die mit Abfällen aus der Lebensmittelproduktion hergestellt werden.

Laut Berechnungen gehen etwa acht bis zehn Prozent des weltweiten Treibhausgasaustoßes auf die Produktion von Nahrungsmitteln zurück, die am Ende weggeworfen werden. (efi)

Treibhausgasemissionen in Österreich gesunken

Österreich muss seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 48 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 senken.

© imago/imagebroker/IMAGO/imageBROKER/alimdi / Arterra / Sven-Erik Arndt

In Österreich sind die Treibhausgasemissionen im Jahr 2022 nach Abgaben des Umweltministeriums auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1990 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Ausstoß nach vorläufigen Daten um 6,4 Prozent zurückgegangen, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), als sie die Schätzung vorstellte. Insgesamt wurden in Österreich im vergangenen Jahr 72,6 Millionen Tonnen Treibhausgase emittiert.

Maßnahmen der Umweltpolitik würden nun erstmals auch bei deutlichem Wirtschaftswachstum Wirksamkeit zeigen, sagte Gewessler: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei um 4,9 Prozent gestiegen. Damit sei es gelungen, Wirtschaftsleistungen und den Ausstoß von Treibhausgasen voneinander zu entkoppeln. Das Minus sei in allen Bereichen wie Verkehr, Gebäude und Industrie zustande gekommen.

Erreicht wurde dies durch den Ausbau der erneuerbaren Energien, Förderungen im Bereich der E-Mobilität, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie durch die Einführung eines Klimatickets. Im Gebäudebereich nannte Gewessler die „Raus aus Öl und Gas“-Förderung als einen Grund.

In diesem Bereich zeige die Schätzung des Umweltbundesamtes auch, dass der Rückgang auf einen niedrigeren Verbrauch von Energie zurückzuführen sei. Dies ist eine Auswirkung der hohen Energiepreise aufgrund des russischen Kriegs in der Ukraine.

Mit der Reduktion sei Österreich eingeschwenkt auf den von der EU vorgegebenen Zielpfad. Demnach muss Österreich seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 48 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 senken. (dpa/efi)

Immer mehr Wilderer in Nigeria lassen sich zu Tierschützern umschulen

Durch übermäßige Abholzung, unkontrollierte Landwirtschaft und Wilderei ist der tropische Regenwald von Omo im Südwesten des Landes besonders bedroht. 

© dpa/Ulrike Koltermann

Ihr Panzer ist ihr Verhängnis. Pangoline – oder auch Schuppentiere – sind kaum einen halben Meter lang, leben vor allem in Sumpf- und Regenwälder in Ländern südlich der Sahara. Ihre Schuppen gelten insbesondere in Asien als Wunderstoff, obwohl sie keinerlei pharmazeutische Wirkung haben.

Dem Internationalen Tierschutzfonds IFAW zufolge wurden allein zwischen 2010 und 2015 mehr als 20 Tonnen illegal gehandelt – mit keinem anderen Säugetier wird weltweit häufiger gedealt. Auch der illegale Elfenbein-Handel boomt seit Jahren.

Im Südwesten Nigerias soll damit nun Schluss sein. Durch übermäßige Abholzung, unkontrollierte Landwirtschaft und Wilderei ist der tropische Regenwald von Omo im Südwesten des Landes besonders bedroht. Auch Pangoline und Elefanten finden in den dichten Wäldern Unterschlupf.

Zum Schutz der Tierwelt hat Nigeria 40 Prozent der 130.000 Hektar großen Fläche als Naturschutzgebiet ausgewiesen – und erfolgreich ehemalige Gegner von der Sache überzeugt: Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, lassen sich nun immer mehr Wilderer in Wildhüter umschulen.

Vor allem gegen ehemalige Kollegen haben die neuen Umweltschützer nach eigener Aussage bisher einige Erfolge verbuchen können. Doch das größte Problem bleibt bestehen: zu viele Wilderer, zu wenig Waldhüter.

Man wolle deshalb die Gruppenführer der Anti-Naturschutzseite besser für die eigenen Zwecke gewinnen, sagt Memudu Adebayo von der Nigerian Conservation Foundation. Und weiter Druck auf die Regierung in Abuja ausüben. Noch werden bestehende Umweltvorschriften des Naturschutzgebietes zu selten kontrolliert. (mb)

Millionen Mexikaner leben nicht mehr in Armut

2022 lag der tägliche allgemeine Mindestlohn in Mexiko bei 172,87 Mexikanischen Pesos.

© IMAGO/IP3press

Die Zahl der in Armut lebenden Mexikaner ist zwischen 2020 und 2022 um 8,9 Millionen gesunken, wie aus neuen Daten hervorgeht, die von der mexikanischen Sozialentwicklungsbehörde Coneval veröffentlicht wurden.

Als Grund dafür werden die Erhöhung des Mindestlohns und der Renten sowie eine Aufstockung der Sozialprogramme genannt.

Zudem ist nach Angaben der Behördenstatistik die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, ebenfalls gesunken: von 10,8 Millionen im Jahr 2020 auf 9,1 Millionen. Damit ist die Zahl jedoch immer noch höher als vor der Corona-Pandemie: Im Jahr 2018 galten 8,7 Millionen der Einwohner als extrem arm.

2022 lag der tägliche allgemeine Mindestlohn in Mexiko bei 172,87 Mexikanischen Pesos. Das sind um gerechnet 7,33 Euro. Im Vorjahr hatte er bei 141,70 Pesos gelegen (etwa 6,01 Euro).

Seit dem Amtsantritt der Regierung Lopez Obradior 2018 wird der Mindestlohn jedes Jahr erhöht, um Einkommensunterschiede im Land zu bekämpfen und die Kaufkraft angesichts einer Inflation im hohen einstelligen Bereich zu halten. In diesem Jahr liegt der Mindestlohn bei 207,44 Pesos (etwa 9,92 Euro) pro Arbeitstag.

Neben dem allgemeinen Mindestlohn gibt es auch einen professionellen Mindestlohn für bestimmte Wirtschaftszweige, der höher ausfällt. Ebenfalls mehr Geld gibt es in der Freien Wirtschaftszone an der Nordgrenze: 2022 waren es 260,34 Pesos (etwa 11,09 Euro). (efi)

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