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Rauch steigt von einem israelischen Luftangriff neben dem Nasser-Krankenhaus auf. Die UN schlägt wegen der Angriffe in der Nähe von Krankenhäusern weiter Alarm.

© dpa/Uncredited

Abwasser steht wohl in den OP-Räumen: Betrieb in Nasser-Klinik von Chan Junis offenbar zusammengebrochen

Im Nasser-Krankenhaus sollen sich nur noch 25 Mitarbeiter um die Patienten aus dem Gazastreifen kümmern. Wegen Treibstoffmangel und der anhaltenden Kämpfe in Chan Junis sei die Klinik außer Betrieb.

Im wichtigsten Krankenhaus im Süden des Gazastreifens ist nach Angaben der dortigen Palästinenser-Behörden wegen der anhaltenden Kämpfe der Betrieb zusammengebrochen.

Im Nasser-Krankenhaus in der südlichen Stadt Chan Junis kümmerten sich derzeit nur noch vier medizinische Teams mit insgesamt 25 Mitarbeitern um die Patienten, sagte ein Sprecher der Gaza-Gesundheitsbehörde am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters. Wegen Treibstoffmangels für die Notstromaggregate und der Kämpfe in der Umgebung sei der Betrieb der Klinik vollständig zum Erliegen gekommen.

„Das Nasser-Krankenhaus ist das Rückgrat der Gesundheitsversorgung im südlichen Gazastreifen. Wenn es nicht mehr funktioniert, ist das ein Todesurteil für Hunderttausende palästinensischer Vertriebener in Chan Junis und Rafah“, sagte der Sprecher der von der militant-islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas kontrollierten Behörde.

Die Wasserversorgung sei zusammengebrochen, das Abwasser stehe in den OP-Räumen. Eine Versorgung der Intensivpatienten sei nicht mehr möglich. Mangel an Sauerstoff habe bereits zum Tod von mindestens sieben Patienten geführt.

Das israelische Militär teilte mit, dass Spezialeinheiten weiterhin im Nasser-Krankenhaus und der Umgebung im Einsatz seien. Israelische Truppen hatten die zuletzt größte noch funktionierende Klinik im Gazastreifen am Donnerstag gestürmt. 100 Verdächtige wurden der Armee zufolge auf dem Gelände festgenommen.

Geiseln sollen im Krankenhaus festgehalten worden sein

Zudem seien Bewaffnete in der Nähe getötet und Waffen im Inneren der Klinik gefunden worden. Die Hamas weist israelische Vorwürfe zurück, ihre Kämpfer nutzten medizinische Einrichtungen als Schutzschild. Mindestens zwei freigelassene israelische Hamas-Geiseln erklärten allerdings, sie seien im Nasser-Krankenhaus gefangen gehalten worden.

Das israelische Militär teilte weiter mit, dass bei den Kämpfen am Samstag im gesamten Gazastreifen Dutzende militante Palästinenser getötet worden seien. Zudem sei eine große Menge an Waffen beschlagnahmt worden. Die Gaza-Gesundheitsbehörde erklärte, dass bei den israelischen Angriffen in den vergangenen 24 Stunden 127 Palästinenser getötet worden seien.

205 weitere seien verletzt worden. Insgesamt seien damit seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober in dem dicht besiedelten Küstengebiet 28.985 Palästinenser getötet und 68.883 verletzt worden. (Reuters)

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