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Die Syrische Beobachtungsstelle vermutet, dass es sich entweder um einen Angriff der militant-islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (Bild) oder der Terrorgruppe Islamischer Staat handeln könnte.

© AFP/Omar Haj Kadour

Aktivisten rätseln über Angreifer: Offenbar fast 80 Tote nach Drohnenattacke auf syrische Militärakademie

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat einen schweren Angriff auf eine Militärzeremonie gemeldet. Auch Assads Verteidigungsminister soll anwesend gewesen sein.

Bei einem Angriff auf eine Militärakademie in Syrien sind nach Angabe von Aktivisten mindestens 78 Menschen ums Leben gekommen. Das meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London. Demnach soll es bei dem Drohnenangriff vom Donnerstag in Homs außerdem mindestens 140 Verletzte gegeben haben.

Wie die Aktivisten mitteilten, erfolgte der Angriff auf die Akademie, als dort gerade Offiziere ernannt wurden. Auch der syrische Verteidigungsminister soll den Aktivisten zufolge bei der Feier anwesend gewesen sein.

Die in Großbritannien ansässige oppositionsnahe Beobachtungsstelle für Menschenrechte stützt sich auf ein breites Netzwerk von Informanten. Ihre Angaben lassen sich oftmals nicht unabhängig überprüfen.

Die syrische Armee machte „terroristische Organisationen“ für den Angriff verantwortlich, bei dem Soldaten und auch „mindestens neun Zivilisten“ getötet worden seien.

Aktivisten vermuten Miliz oder IS hinter dem Angriff

Die Armee erklärte, die Attacke sei durch „mit Sprengstoff beladene Drohnen“ direkt nach dem Ende der Abschlussfeier für die Offiziere erfolgt. Die Armeeführung verurteilte den „feigen“ Angriff und kündigte eine „Antwort mit voller Kraft“ an.

Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. Die Syrische Beobachtungsstelle vermutet, dass es sich entweder um einen Angriff der militant-islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) oder der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) handeln könnte.

Beide wollen die Regierung von Präsident Baschar al-Assad stürzen, die inzwischen wieder zwei Drittel des Landes kontrolliert, darunter auch die Provinz Homs.

Syrien befindet sich seit 2011 in einem Bürgerkrieg, nachdem Präsident Baschar al-Assad friedliche Demonstrationen gegen seine Regierung niederschlagen gelassen hatte. Seitdem sind mehr als 500.000 Menschen getötet worden, die Hälfte der Bevölkerung floh. (AFP/dpa)

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