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Eine Packung Anti-Baby-Pillen, wie sie von vielen Frauen eingenommen werden. Verhütung mit einer «Pille für den Mann» würde in Deutschland auf breite Unterstützung treffen.

© dpa/Ralf Hirschberger

Schwangerschaftsverhütung: 70 Prozent der Deutschen befürworten „Pille für den Mann“

Seit Jahrzehnten forschen Wissenschaftler an einer Verhütungsmethode für den Mann. In den USA wird nun ein Wirkstoff an Männern getestet.

Verhütung mit einer „Pille für den Mann“ würde in Deutschland auf breite Unterstützung treffen. 70 Prozent der Menschen würden es „auf jeden Fall“ oder „eher“ befürworten, wenn auch Männer mit einer Pille dazu beitragen könnten, eine Schwangerschaft zu vermeiden.

Das ergab eine bevölkerungsrepräsentative, online durchgeführte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov unter 2032 Menschen im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Bei den Frauen sprachen sich insgesamt gut drei Viertel (76 Prozent) dafür aus, bei den Männern waren es knapp zwei Drittel (63 Prozent).

Gut die Hälfte der befragten Frauen findet, dass zu viel Verantwortung auf ihnen lastet – nur jeder fünfte Mann stimmt dem zu

Deutlich geringer ist die Zahl der Männer, die sich eine Einnahme grundsätzlich vorstellen können. 37 Prozent antworteten mit „ja“, 27 Prozent mit „vielleicht“. Gut jeder Fünfte (21 Prozent) will eine mögliche „Pille für den Mann“ nicht nutzen.

Hingegen würden es 59 Prozent der Frauen auf jeden Fall oder eher befürworten, wenn ihr Partner ein solches Medikament nimmt. Lediglich 16 Prozent würden es „eher nicht“ oder „auf keinen Fall“ gutheißen. Allerdings machte ein Viertel hierzu keine Angaben.

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Deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es bei der Frage nach der Verantwortung für die Verhütung. War knapp die Hälfte (48 Prozent) der Männer der Ansicht, dass die Zuständigkeit gleichmäßig aufgeteilt ist, sieht das lediglich ein Viertel der Frauen ebenso. Gut die Hälfte (52 Prozent) der Frauen findet hingegen, dass die Verantwortung zu stark bei ihnen liegt – dieser Haltung schließt sich nur jeder fünfte Mann an.

Wirkstoff „YCT-529“ wird in den USA an gesunden Männern getestet

Derzeit läuft in den USA eine klinische Phase-I-Studie zu einer „Pille für den Mann“. Bei dem als „YCT-529“ bekannten Medikament handelt es sich um einen hormonfreien Retinsäure-Rezeptor-Alpha-Hemmer (RAR-Alpha), der einen speziellen Rezeptor für Vitamin A in den Hoden blockiert und so die Spermienproduktion verhindert.

Bei Tests an männlichen Mäusen im Rahmen präklinischer Studien zeigte das Verhütungsmittel nach Angaben der Wissenschaftler eine Wirksamkeit von 99 Prozent. Es habe keine Nebenwirkungen gegeben und die Mäuse seien vier bis sechs Wochen nach Absetzen der Pille wieder zeugungsfähig gewesen. (dpa)

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