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Früher wurde nach der Diagnose Brustkrebs praktisch immer die Brust entfernt. Das ist längst nicht mehr so.

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Tagesspiegel Plus

Gefährlicher Tumor in der Brust: Eine Amputation ist viel seltener nötig

Früher wurde nach der Diagnose praktisch immer die Brust entfernt. Das ist nicht mehr so. Und selbst nach einer Amputation kann sie oft wiederhergestellt werden. Eine Betroffene berichtet.

Von Andreas Monning

Der Fall von Ramona Gilg ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Bei der heute 64-Jährigen trat der Brustkrebs auf, als sie grade 40 war, also weit unter dem Durchschnittsalter. Und unglücklicherweise auch in einem Alter, in dem die Kosten regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen noch nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) übernommen wird, was sie für viele erst selbstverständlich werden lässt. Frauen ab 50 können unter anderem alle zwei Jahre eine Mammografie machen lassen, also eine radiologische Untersuchung der Brust.

Ramona Gilg erkrankte schon mit 40

Die Mutter zweier Kinder im Alter von sieben und neun Jahren hatte damals zwar schon den Eindruck, dass sich Ihre linke Brust beim Tasten seltsam anfühlte, schob den Gedanken an Krebs aber immer wieder weg. Als sie ein halbes Jahr später schließlich doch ihre Frauenärztin aufsuchte, hatte die keine guten Nachrichten für sie: Mamakarzinom der linken Brust.

Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Krebserkrankung. Jede achte Deutsche erhält in ihrem Leben die Diagnose Mamakarzinom, jährlich sind das rund 70.000 Frauen. Das Durchschnittsalter bei der Diagnose ist 64, die Erkrankung kann allerdings auch erheblich früher auftreten: drei von zehn Frauen sind bereits mit 55 Jahren betroffen. Auch Männer können an einem Tumor der Brustdrüse erkranken, es passiert allerdings wesentlich seltener: nur 700 Fälle pro Jahr, Frauen erkranken also rund 100 Mal so häufig.

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