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BeReal kennt keine Gnade: Wenn die App ruft, muss auch im Pool ein Bild her.

© PantherMedia / Kirill Ryzhov

Tagesspiegel Plus

Social-Media-Hype BeReal: So echt, so alltäglich, so banal

Endlich weniger Selbstinszenierung! Das soziale Netzwerk BeReal soll der Gegenentwurf zu Instagram sein. Geht das überhaupt? Unsere Autorin hat es ausprobiert.

Von Pegah Meggendorfer

Bling! Ein heiterer Ton erklingt. „It’s time to BeReal“, steht in der Nachricht auf meinem Handydisplay. Ich aktiviere die Kamera und fotografiere mein Wohnzimmer. Dabei lächle ich, denn beinahe zeitgleich wird mein Gesicht von der Selfie-Kamera aufgenommen. Der Raum sieht okay aus. Eine Avocado-Pflanze, die ich selbst aus einem Kern gezogen habe, eine Ecke meiner Couch und der Wäscheständer, der da stehen muss, weil sonst kein Platz ist. Macht nichts, es soll ja „echt“ sein. Ich lade das Foto hoch und schaue, was meine Freund:innen an diesem Montagnachmittag um 17:27 Uhr so treiben. Paul sitzt auch vor dem Laptop und arbeitet, Celina guckt „Grey’s Anatomy“ und Jonas läuft durch ein Neuköllner Treppenhaus.

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