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Bei einem der größten Polizeieinsätze gegen Extremisten sollen mindestens zehn illegale Schusswaffen sichergestellt worden sein.

© Foto: Mike Müller/dpa

Schwerter, Armbrüste und Schusswaffen: Illegale Waffen bei „Reichsbürger“-Razzia sichergestellt

Vergangene Woche fand eine der größten Razzien gegen Extremisten in Deutschland statt. Mehrere Waffen sollen dabei entdeckt worden sein.

Bei der Razzia gegen so genannte Reichsbürger in der vergangenen Woche wurden nach offiziellen Angaben mindestens zehn illegale Schusswaffen sichergestellt. Das geht aus einem Schreiben des Bundesinnenministeriums an den Innenausschuss im Bundestag hervor, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Zuvor hatten „Welt am Sonntag“ und „Spiegel“ darüber berichtet.

„Reichsbürger“ sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. Die Bundesanwaltschaft hatte am Mittwoch vergangener Woche 25 Verdächtige festnehmen lassen, darunter frühere Offiziere und Polizeibeamte.

Bei den Verdächtigen waren Waffen gefunden worden, darunter Schwerter, Armbrüste und Schusswaffen. Außerdem soll einer der Beschuldigten als Waffenhändler Zugang zu weiteren Waffen gehabt haben.

Generalbundesanwalt Peter Frank gibt in der Bundesanwaltschaft eine Erklärung zu Razzien und Verhaftungen in der „Reichsbürgerszene“ ab.

© Foto: dpa/Uli Deck

„Nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen handelt es sich bei mindestens zehn sichergestellten/beschlagnahmten Waffen um illegal erlangte Schusswaffen“, schreibt das Innenministerium. „Ein Teil der Schusswaffen wird derzeit noch spurenschonend gelagert und sukzessive durch die beteiligten kriminaltechnischen Fachdienststellen sachgerecht gesichtet. Eine abschließende Beurteilung, ob es sich bei diesen Waffen um illegal oder legal erlangte Schusswaffen handelt, kann insofern erst nach Abschluss der Untersuchungen vorgenommen werden.“

Den 54 Beschuldigen würden aufgrund Auszügen aus dem Nationalen Waffenregister derzeit 94 legale Waffen zugeordnet, so das Ministerium. Bei einem der Beschuldigten handle es sich um einen gewerblichen Waffenhändler, für den insgesamt 63 Einträge existierten, davon 20 privat und mutmaßlich 43 gewerblich.

Bei der großangelegten „Reichsbürger“-Razzia war auch Munition aus Beständen der Bundeswehr entdeckt worden. Das berichtete das Magazin „Spiegel“. Es handelt sich nach dpa-Informationen um etwas mehr als 100 Patronen, die aus zwei Losnummern stammen. Losnummern sind industrielle Nummern der Fertigungstranche. Es geht um Gewehrmunition im Kaliber 5,56 mm und Gefechtsmunition, also um scharfe Munition.

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