zum Hauptinhalt
Der österreichische Georg-Büchner-Preisträger Clemens J. Setz.

© Suhrkamp Verlag/Max Zerrahn

Tagesspiegel Plus

Clemens J. Setz über Verschwörungsmythen: „Zuerst beginnt man mit dem ganz Wilden und wird dann vernünftiger“

Seine Romanfigur hält die Erde für hohl, er selbst hält Ufo-Sichtungen für echt. Der Autor Clemens J. Setz über den schmalen Grat zwischen Literatur und Verschwörungstheorie.

Herr Setz, die Hauptfigur Ihres neuen Romans ist der Schriftsteller, Religionsgründer und Hohlwelt-Theoretiker Peter Bender, der bis zu seinem Tod in einem KZ ernsthaft glaubte, die Menschheit lebe nicht auf, sondern in einer Kugel. Sie begleiten diesen Bender beinahe zärtlich durch sein Leben.
Mitgefühl sollte immer da sein, wenn man einen Roman schreibt. Das ist vielleicht ein etwas unpassender Vergleich, aber Bender verhielt sich, wie der Rapper Kanye West es heute tut: Er konnte nicht so sprechen wie andere. Er musste zwanghaft etwas Provokantes oder Irres von sich geben. Kanye West will 2024 US-Präsident werden und sagte mal: „Ich bin das Gefäß Gottes!“ Es ist einfach ein eigenartig zwanghaftes Feuer, das da lodert.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true