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Die Konzerte in der Waldbühne in Berlin begeistern jedes Jahr 500.000 Menschen.

© Redferns/Frank Hoensch

Tagesspiegel Plus

„Rassenideologie in Stein gehauen“: Darf man in der Berliner Waldbühne feiern?

Das Grauen des Nationalsozialismus ist rund um die Waldbühne noch immer präsent. Sollte das der Ort für berauschende Massenveranstaltungen sein?

Von Andreas Austilat

Der Abend gilt bis heute als legendär: 20. Juni 1980, Auftritt von Bob Marley and the Wailers in der vollbesetzten Berliner Waldbühne. 20.000 feiern den Mann, der den Reggae weltweit bekannt machte, einer der ersten Superstars der Dritten Welt, wie sie damals noch genannt wurde. Es war eines seiner letzten Konzerte vor seinem frühen Krebstod. Das Ende einer großen Karriere markierte einen Neuanfang für den Veranstaltungsort.

Der Kontrast zwischen dem Auftritt des jamaikanischen Musikers und der mörderischen Rassenideologie der einstigen Bauherren der Arena in Westend hätte nicht größer sein können. Unter nationalsozialistischer Herrschaft errichtet, war sie Teil des Reichssportfeldes für die Olympischen Spiele 1936. Der Olympiapark, wie er heute offiziell heißt, ist eine der größten architektonischen Hinterlassenschaften der Nazis.

Darf man an einem solchen Ort feiern?

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