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Eine Hand hält Handschellen. (zu dpa: «E-Scooter-Kontrolle endet im Gefängnis») +++ dpa-Bildfunk +++

© picture alliance/dpa

Wohl Handschellen vergessen: Mutmaßlicher IS-Anhänger flüchtet aus U-Haft in Österreich

Bei einem Krankenhaustermin ist in Wien ein Schwerverbrecher geflüchtet. Es soll sich um den 20-jährigen Mahdy C. handeln, einen Anhänger der Dschhadmiliz Islamistischer Staat.

In Österreich ist einem Medienbericht zufolge ein in Untersuchungshaft einsitzender mutmaßlicher Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) am Freitag bei einem Krankenhaustermin in Wien geflüchtet. Die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete unter Berufung auf vertrauenswürdige Informationen, dass gegen den 20-Jährigen wegen „terroristischer Vereinigung“ ermittelt werde. Eine offizielle Bestätigung der Behörden lag zunächst nicht vor.

Den Informationen der APA zufolge hatte Mahdy C. zunächst wegen Raubes und Körperverletzung im Gefängnis gesessen. Direkt nach seiner Entlassung im Januar sei die Untersuchungshaft angeordnet worden. Es habe „ein dringender Tatverdacht im Zusammenhang mit Ermittlungen in Richtung terroristischer Straftaten“ bestanden, berichtet die Nachrichtenagentur. „Als Haftgründe wurden Tatbegehungs- und Fluchtgefahr angenommen.“

Justizministerium räumt „dienstliches Fehlverhalten“ ein

Die Polizei bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass sie weiterhin nach einem geflohenen Häftling suche. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Das Justizministerium gab im Zusammenhang mit der Flucht des 20-Jährigen gegenüber der APA an, dass es Hinweise „auf dienstliches Fehlverhalten einzelner Bediensteter“ gebe. Dem Nachrichtenportal „ORF“ zufolge habe wohl ein Justizwachbeamter vergessen haben, dem Mann Handschellen anzulegen. Ein Justizbeamter wurde laut APA bei der Flucht verletzt.

Wie der „ORF“ berichtet, ist es nicht die erste Flucht im Zusammenhang mit Klinikbesuchen. Dem Nachrichtenportal zufolge war es erst im November zu einer Serie von Fluchtversuchen im Zuge von Eskorten zu medizinischen Terminen gekommen. In vier von fünf Fällen konnten die geflohenen Häftlinge jedoch wieder festgenommen werden. (AFP)

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