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Alfons Schuhbeck, Koch und Unternehmer, sitzt im Gefängnis.

© dpa/Matthias Balk

Update

Wegen Steuerhinterziehung verurteilt: Starkoch Schuhbeck tritt Haftstrafe in Landsberg am Lech an

Bereits im Oktober war Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe verurteilt worden. Seit heute ist er im Gefängnis. Koch wird er dort aber nicht, obwohl eine Stelle frei ist.

| Update:

Starkoch Alfons Schuhbeck sitzt jetzt im Gefängnis. Er hat seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung angetreten, wie die Leiterin der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech, Monika Groß, am Mittwoch bestätigte. Zuvor hatte die „Augsburger Allgemeine“ berichtet.

Schuhbeck war im Oktober vergangenen Jahres wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Dieses Urteil bestätigte der Bundesgerichtshof (BGH) im Juni weitgehend, es sei „im Wesentlichen rechtskräftig“, entschied der BGH.

Inzwischen wurde auch gegen ihn selbst ein Insolvenzverfahren eröffnet, außerdem ist am Amtsgericht München eine Räumungsklage gegen ihn anhängig, weil er die Miete für seine Privatwohnung nicht fristgerecht gezahlt haben soll.

Gegen Schuhbeck läuft auch ein Insolvenzverfahren

Eine für Anfang August geplante Gerichtsverhandlung wurde aber „auf Antrag beider Parteivertreter“ auf Ende Oktober verlegt – wohl, um eine außergerichtliche Einigung zu erreichen.

2,3 Millionen Euro hat Schuhbeck nach Überzeugung des Landgerichts hinterzogen, schon ab einer Million ist eine Haftstrafe nach aktueller Rechtsprechung nahezu unumgänglich. Schuhbeck hatte gegen das Urteil Revision eingelegt, anders als die Staatsanwaltschaft.

Schuhbeck, der schon Prominente wie Queen Elizabeth II., Charlie Chaplin oder die Spieler des FC Bayern bekochte, steht nach dem Urteil und nach der Insolvenz seiner Restaurants vor den Trümmern einer großen, langen Karriere. Geblieben sind nur noch seine Gewürzläden, die von der Schuhbecks Company verwaltet werden und um die es zuletzt auch immer wieder Streit gab wegen ausgebliebener Mietzahlungen. Schuhbeck sagte dem „Merkur“ kürzlich: „Ich danke denen, die mir treu geblieben sind.“

Kurz bevor der 74-Jährige seine Haftstrafe antrat, hatte eine Stellenanzeige der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech Schlagzeilen gemacht. Darin suchte das Gefängnis, in dem er nun seine Strafe wegen Steuerhinterziehung verbüßen wird, einen neuen Koch.

Die Stelle könne aber nicht von Gefangenen besetzt werden, sagte der stellvertretende Leiter der JVA auf Anfrage. Zudem hätten sich bis zum Ablauf der Bewerbungsfrist vor gut einem Monat schon mehrere Interessenten für die Stelle als Koch oder Bäcker gemeldet. (dpa)

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