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Der Mediendienst Integration berichtete am Donnerstag, in den 40 größten börsennotierten deutschen Unternehmen arbeiteten aktuell mehr als 9200 Beschäftigte aus Asylherkunftsländern.

© dpa/Christian Charisius

Studie zu Integration: Mehr als zwei Drittel der Geflüchteten haben nach acht Jahren einen Job

Der Mediendienst Integration hat das Beschäftigungsverhältnis von Geflüchteten untersucht. In den 40 größten deutschen Unternehmen arbeiteten mehr als 9200 Menschen aus Asylherkunftsländern.

Von den Geflüchteten, die in den Jahren 2013 bis 2019 nach Deutschland gekommen sind, haben sieben Jahre nach ihrem Zuzug 63 Prozent einen Job, nach acht und mehr Jahren sind es 68 Prozent. Das ergab eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesarbeitsagentur. Institutionelle Hürden wie Asylverfahren, Beschäftigungsverbote und Wohnsitzauflagen würden „im Zeitverlauf abgebaut“, heißt es zur Begründung.

Sprach- und andere Integrationsprogramme erleichterten zudem schrittweise die Integration in den Arbeitsmarkt. Die Studie beruht auf einer jährlichen Befragung von Geflüchteten in Deutschland; die Angaben wurden hochgerechnet. Das IAB veröffentlichte die Ergebnisse am Donnerstag. Die 2015 Zugezogenen nahm das IAB genauer unter die Lupe. Hier lag die Erwerbstätigenquote sieben Jahre nach dem Zuzug, also 2022, bei 64 Prozent.

Bei den Männern hatten demnach 75 Prozent einen Job, bei den Frauen dagegen 31 Prozent. „90 Prozent aller beschäftigten Geflüchteten gingen dabei 2022 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach“, heißt es in der Studie. Mit zunehmender Aufenthaltsdauer stieg demnach auch die Beschäftigungsqualität: 76 Prozent der beschäftigten Geflüchteten, die 2015 zugezogen sind, waren 2022 in Vollzeit beschäftigt.

Die mittleren Bruttomonatsverdienste lagen für sie bei 2570 Euro, für alle erwerbstätigen Geflüchteten waren es im Schnitt 2250 Euro monatlich. Der mittlere Bruttostundenlohn lag damit bei 13,70 Euro, also über dem Mindestlohn von damals 12,50 Euro. Zum Jahresende 2022 lebten rund 2,2 Millionen Schutzsuchende in Deutschland. Dazu kamen die vor dem russischen Angriffskrieg geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer.

Der Mediendienst Integration berichtete am Donnerstag, in den 40 größten börsennotierten deutschen Unternehmen arbeiteten aktuell mehr als 9200 Beschäftigte aus Asylherkunftsländern und über 1000 aus der Ukraine. Insgesamt seien es 10.248 Menschen und damit anderthalbmal so viele wie bei der Vergleichsumfrage vor zwei Jahren.

Allein drei Viertel der Geflüchteten arbeiten demnach bei der DHL Gruppe und 2500 bei BMW. Von den 40 Unternehmen im Deutschen Aktienindex antworteten 32 auf die Anfrage des Mediendienstes; 17 konnten konkrete Zahlen nennen. (AFP)

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