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Pistorius im Jahr 2016.

© AFP/PHILL MAGAKOE

Straferleichterung abgelehnt: Südafrikanischer Ex-Sprintstar Pistorius muss in Haft bleiben

Den Großteil seiner Strafe wegen des Mordes an seiner Freundin hat Oscar Pistorius abgesessen. Sein Antrag auf vorzeitige Entlassung scheiterte nun vor Gericht.

Zehn Jahre nach der Inhaftierung des früheren südafrikanischen Sprintstars Oscar Pistorius wegen der Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp ist dem 36-Jährigen eine vorzeitige Haftentlassung verwehrt worden.

Der Bewährungsausschuss, der am Freitag in Pistorius' Gefängnis in einem Vorort von Pretoria getagt hatte, habe das Ansinnen des früheren Behindertensportlers abgelehnt, sagte die Anwältin von Steenkamps Eltern, Tania Koen, der Nachrichtenagentur AFP. Sein Antrag werde aber in einem Jahr erneut geprüft.

„Ich weiß nicht, aus welchen Gründen der Antrag abgelehnt wurde“, sagte Koen. Ihr sei lediglich mitgeteilt worden, „dass er abgelehnt wurde und er in einem Jahr erneut geprüft wird“. Koens Mandanten, Reeva Steenkamps Eltern June und Barry Steenkamp, haben sich wiederholt gegen eine vorzeitige Haftentlassung von Pistorius ausgesprochen.

Fall löste international Aufsehen aus

Pistorius hatte seine Freundin in der Nacht zum 14. Februar 2013 in seinem stark gesicherten Haus durch die Badezimmertür erschossen. Nach eigener Beteuerung hatte er sie für einen Einbrecher gehalten.

Pistorius war gleich nach der Tat festgenommen worden. 2014 wurde er zunächst wegen fahrlässiger Tötung zu fünf Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein und klagte ihn wegen Mordes an. Daraufhin wurde die Haftzeit 2016 auf sechs Jahre erhöht. In einem erneuten Berufungsprozess wurde Pistorus 2017 schließlich zu 13 Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt.

Das südafrikanische Gesetz sieht vor, dass ein Verurteilter Straferleichterung beantragen kann, wenn er die Hälfte seiner Strafe abgesessen hat. Pistorius' Verfahren über die mögliche Haftentlassung begann bereits vor gut einem Jahr und beinhaltete auch ein Treffen des Ex-Sportlers mit den Eltern seiner früheren Freundin.

Der Fall hatte international Aufsehen ausgelöst. Das Interesse an den Wendungen in der Geschichte war riesig.

Vor dem gewaltsamen Tod seiner Freundin hatte Pistorius Sportgeschichte geschrieben. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London maß er sich als erster Behinderter beim 400-Meter-Lauf mit nicht-behinderten Sportlern.

Außerdem hat der wegen seiner Unterschenkelprothesen damals als „Blade Runner“ bekannte Läufer bei paralympischen Spielen insgesamt sechs Goldmedaillen geholt. (AFP)

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