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In der indischen Region Visakhapatnam hat der Sturm "Phailin" schwere Schäden hinterlassen.

© reuters

Zyklon: Monstersturm "Phailin" bringt Tod und Zerstörung nach Indien

Mehrere Menschen sind gestorben, Häuser wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt: In Indien zieht der Sturm "Phailin" eine Schneise der Verwüstung durchs Land. Hunderttausende sind auf der Flucht.

Trotz der größten Massenevakuierung in Indiens Geschichte hat der Monstersturm „Phailin“ eine tödliche Schneise der Verwüstung durch das Land geschlagen. Bis zu sieben Menschen kamen nach offiziellen Angaben vom Sonntag bei Windgeschwindigkeiten von 200 Stundenkilometern an der Ostküste ums Leben, zahllose Häuser wurden abgedeckt und Bäume entwurzelt. Auf den Philippinen kamen durch Taifun „Nairi“ mindestens 13 Menschen ums Leben.

Fast eine Million Bewohner der am stärksten bedrohten indischen Bundesstaaten Orissa und Andhra Pradesh wurden in Sicherheit gebracht, wo der Zyklon am Samstagabend auf Land traf. Die Behörden hatten zuvor die höchste Alarmstufe ausgerufen. Ursprünglich war sogar von Windgeschwindigkeiten von bis zu 315 Kilometern pro Stunde und drei Meter hohen Flutwellen ausgegangen worden.

Bereits vor Tagen hatten die Einwohner mit Hamsterkäufen begonnen, vielerorts waren die Geschäfte schon leer, bevor sie wegen des gefürchteten Zyklons schlossen. Fischer versuchten fieberhaft, ihre Boote zu sichern, auf dem Meer gingen größere Schiffe vor Anker. In voll bepackten Rikschas und Bussen flohen Menschen ins Landesinnere.

Indien: Jetzt zieht Phailin ins Landesinnere

Obwohl die Behörden versuchten, möglichst alle Einwohner aus der erwarteten Sturmschneise zu bringen, blieben Todesopfer nicht aus: Orissas Behörden meldeten bis zum Sonntagmorgen drei Tote, ein örtlicher Parlamentsabgeordneter sprach von mindestens sieben und wies daraufhin, dass vor allem aus ländlichen Regionen noch weitere Opfer gemeldet werden dürften. Allerdings zeichnete sich ab, dass die Zerstörungen längst nicht an das Maß von 1999 heranreichen würden, als ein Zyklon in derselben Region mehr als 8000 Menschen in den Tod gerissen hatte.

Doch auch diesmal reichten die mächtigen Böen aus, um Glasscherben und Baumaterialien mitzureißen und sie in „Killerprojektile“ zu verwandeln, wie die indische Nachrichtenagentur PTI berichtete. Später zog der Sturm dann ins Landesinnere weiter, wo sich Meteorologen zufolge die Windgeschwindigkeiten auf 130 bis 140 Stundenkilometer abschwächten. Allerdings wurde zunächst weiterhin vor Gefahren insbesondere durch Überflutungen gewarnt. An der Ostküste wurden derweil schon blockierte Straßen wieder freigeräumt, Verletzte behandelt und Essensrationen verteilt.

Über den Philippinen tobt der Taifun Nairi

Mit Windgeschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern fegte unterdessen der Taifun „Nairi“ über den Norden der Philippinen hinweg. Die Zahl der Toten stieg bis zum Sonntag auf mindestens 13. Der Wirbelsturm war in der Nacht zuvor an der Ostküste der Hauptinsel Luzon auf Land getroffen.

Auf seinem Weg über die Insel deckte er tausende Häuser ab und knickte unzählige Bäume sowie Strommasten um. Zeitweise fiel im gesamten Sturmgebiet der Strom aus. Mehr als zwei Millionen Menschen waren davon betroffen, wie die Behörden mitteilten. Viele Gegenden wurden überflutet.

"Nairis“ Vorläufer hatten schon seit Tagen für starke Niederschläge gesorgt. Entgegen den Warnungen von Wetterexperten wurde die Hauptstadt Manila aber nicht überflutet. Dafür droht von einer anderen Seite neue Gefahr: Für den Osten der Philippinen gaben die Behörden eine Unwetterwarnung heraus. Dort soll am Montag der Tropensturm „Wipha“ in die Küstenregion vorrücken. (afp)

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