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Männer helfen in der Nähe von Durban bei der Beseitigung von Trümmern.

© Phill Magakoe/AFP

Update

Jetzt fast 400 Tote nach Unwettern: In Südafrika drohen weitere heftige Regenfälle

Tagelanger Starkregen hatet in Südafrikas Provinz Kwazulu-Natal Chaos und Verwüstung ausgelöst. Jetzt gibt es weitere schlechte Nachrichten.

Südafrika steht unter Schock. Mindestens 395 Menschen sind diese Woche in der schlimmsten in dem Kap-Staat aufgezeichneten Unwetter-Katastrophe gestorben. In der Küstenprovinz KwaZulu-Natal wird verzweifelt nach Vermissten gesucht; Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig.

Doch schon gibt es wieder schlechte Nachrichten: Am Osterwochenende werde erneut heftige Regenfälle erwartet. Auch die benachbarten Ost- und Nordkap Provinzen sind in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden.

Die Regierung bereite sich auf weitere Fluten und Evakuierungen vor, sagte KwaZulu-Natal Ministerpräsident Sihle Zikalala. „In Bezug auf das Wochenende können wir sagen, dass wir bereit sind, aber das hängt von der Größenordnung der kommenden Überschwemmungen ab“, warnte Zikalala. Aktuell sind 41.000 Menschen direkt von den Fluten und Erdrutschen betroffen. Tausende sind auf Notunterkünfte und humanitäre Hilfe angewiesen.

Die Zahlen gelten als vorläufig, denn zahlreiche Menschen werden noch vermisst. Immer mehr Leichen werden gefunden – unter ihnen zahlreiche Kinder. Südafrikanische Medien berichten täglich von neuen menschlichen Tragödien: einer Großmutter, die im Auto mit ihren drei Enkeln von einer Brücke gespült wurde; von einem Mann, dessen zehn Familienmitglieder ertranken; von einer Mutter, die mit ihrem zehn Monate alten Baby von einer Schlammlawine verschüttet wurde.

Bei den ungewöhnlichen heftigen Niederschlägen in Südafrika wurden auch Schiffscontainer weggetragen und zerstört.

© Str/AP/dpa

Am Freitag schwärmten zahlreiche Hubschrauber über der Provinz, um Polizei, Militär und Rettungskräften bei der Suche nach Überlebenden und Leichen zu helfen. Rettungsaktionen und Aufräumarbeiten werden jedoch durch die starke Verwüstung, die das Unwetter angerichtet hat, erschwert.

Zahlreiche Straßen sind weggespült worden, Brücken eingerissen, Häuser eingestürzt. In vielen Gegenden gibt es seit Montag weder Strom noch fließendes Wasser; einige Gebiete bleiben unerreichbar.

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Nach Angaben der Regionalregierung sind knapp 250 Schulen eingestürzt. Der Hafen der Regionalhauptstadt Durban, einer der größten Frachthäfen Afrikas, ist bis auf weiteres geschlossen. Drohnen-Bilder zeigen, wie Dutzende massive Schiffscontainer durch die Fluten vom Hafengelände auf die nebengelegene Autobahn N2 (siehe Video) gespült wurden. Teilweise waren Straßen so stark überflutet, dass nur noch die Spitzen der Ampeln aus dem Wasser ragten. Der Zugverkehr wurde eingestellt.

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Die Provinzregierung erklärte, die Katastrophe habe "unermessliche Verwüstungen" angerichtet. Die Polizei schickte 300 zusätzliche Beamte in die Region. Das Militär entsandte Flugzeuge der Luftwaffe, um bei Rettungsaktionen zu helfen.

In der Region waren in den vergangen Tagen die heftigsten Regenfälle seit mehr als 60 Jahren gemessen worden. Einige Gebiete erhielten diese Woche nach Angaben des nationalen Wetterdienstes in 48 Stunden mehr als 450 Millimeter Regen, was knapp der Hälfte von Durbans jährlichem Niederschlag entspricht.

Präsident Cyril Ramaphosa erklärte die Region zum Katastrophengebiet. Die Schäden sollen sich nach Angaben der Regionalregierung auf mehrere Millionen Euro belaufen.

Eigentlich hatte sich die am Indischen Ozean liegende Küstenprovinz auf den traditionellen Osteransturm in- und ausländischer Touristen vorbereitet. Nach zwei Jahren geringer Einnahmen aufgrund der Corona-Pandemie hatte man in KwaZulu-Natal – einem der wichtigsten Urlaubsziele des Landes – auf die erste, gute Saison gehofft. Doch nun wird das ebenso wie das Osterfest für viele Menschen ausfallen. (AFP, dpa)

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