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Blick auf die schottische Stadt Edinburgh (Symbolbild),

© IMAGO/ingimage

Gerichtsfall sorgt für Aufregung: Schottland überprüft Inhaftierung von Transfrauen in Frauengefängnissen

Vor ihrer Geschlechtsumwandlung vergewaltigte eine Transfrau in Schottland zwei Frauen. Nun wird darüber diskutiert, ob sie in einem Frauen- oder Männergefängnis untergebracht werden soll.

Nach Kritik an der Unterbringung von Transfrauen in Frauengefängnissen in Schottland überprüft die Regionalregierung das bisherige Vorgehen.

„Wir dürfen nicht zulassen, dass das Gefühl aufkommt, dass Transfrauen an sich eine Gefahr für Frauen sind“, sagte der schottische Justizminister Keith Brown am Sonntagabend der BBC zufolge. Die Gefahr gehe von Männern aus, betonte Brown.

Zuvor hatte der Fall einer verurteilten Sexualstraftäterin, die noch vor ihrer Geschlechtsanpassung zwei Frauen vergewaltigte hatte und nun in einem Frauengefängnis untergebracht werden sollte, für Aufregung gesorgt.

Brown sagte, bis der Fall abschließend untersucht sei, werde keine wegen Gewalt gegen Frauen inhaftierte oder verurteilte Transfrau in einem Frauengefängnis untergebracht.

Wir dürfen nicht zulassen, dass das Gefühl aufkommt, dass Transfrauen an sich eine Gefahr für Frauen sind.

Keith Brown, schottischer Justizminister

Als Transmenschen oder Transgender werden Personen bezeichnet, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

Der Umgang und die Rechte von Transmenschen sind in Schottland heiß umstritten: Das Parlament hat ein Gender-Gesetz beschlossen, das die Hürden für Geschlechtsanpassungen deutlich senken soll. Dagegen gibt es jedoch harschen Widerstand, die wohl prominenteste Kritikerin ist „Harry Potter“-Autorin Joanne K. Rowling.

Die Gesetzesgegner fürchten, dass Männer die vereinfachten Regelungen ausnützen könnten, um aus sexuellen Motiven in Bereiche einzudringen, die Frauen vorbehalten sind. Unterstützer sehen in dem Gesetz hingegen eine längst überfällige Reform, die Transmenschen das Leben erleichtern und ihnen ermöglichen könne, selbstbestimmt zu leben. (dpa)

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