zum Hauptinhalt
Die Region Orsk ist überflutet.

© Imago/Itar-Tass/Yegor Aleyev

Update

„Kritische Situation“: 200.000-Einwohner-Stadt Orsk in Russland von Fluten bedroht

Sintflutartige Regenfälle während der Schneeschmelze und ein Dammbruch: Im Ural gibt es massive Überschwemmungen, Tausende mussten bereits evakuiert werden.

| Update:

Angespannte Lage nach dem Bruch eines Staudamms im Ural: In der 200.000 Einwohner zählenden Stadt Orsk in Russland habe sich „eine kritische Situation ergeben“, sagte am Sonntag der russische Katastrophenschutzminister Alexander Kurenkow bei einem Besuch der Industriestadt.

Dort war am Freitag nach sintflutartigen Regenfällen ein Staudamm gebrochen. In der gesamten Region kam es zu massiven Überschwemmungen, tausende Menschen mussten evakuiert werden.

Auch aus dem nahegelegenen Kasachstan wurden Schäden gemeldet. Kurenkow war von Kreml-Chef Wladimir Putin nach Orsk geschickt worden. Es seien bereits mehr als 4500 Häuser in der Stadt überflutet, sagte er am Sonntag. Tausende Menschen seien evakuiert und in Notunterkünften untergebracht worden.

Auch Kasachstan vom Hochwasser betroffen

Bereits am Samstag hatten die Behörden der Region Orenburg, zu der Orsk gehört, von mehr als 4500 überfluteten Häusern und tausenden Evakuierungen in dem betroffenen Gebiet berichtet. Die Schulen in den betroffenen Gebieten sollen nun vorerst geschlossen bleiben.

Dem Dammbruch am Freitag waren sintflutartige Regenfälle inmitten der Schneeschmelze vorausgegangen. Das 2014 errichtete Bauwerk am Ural war für einen Wasserpegel bis zu 5,50 Meter ausgelegt. Doch dieser schwoll in den vergangenen Tagen auf bis zu neun Meter an. Angesichts der Auswirkungen rief Moskau eine „föderale Notsituation“ aus, womit Verstärkung für die Rettungskräfte und zusätzliche Hilfen schnell gewährleistet werden sollen.

Retter sind in Orsk unterwegs.

© Imago/Itar-Tass/Yegor Aleyev

Die Justiz eröffnete nach dem Bersten des Dammes ein Strafverfahren wegen „Fahrlässigkeit und Verletzung von Sicherheitsvorschriften für den Bau“. Nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft war die Stadtverwaltung von Orsk bereits im März verwarnt worden wegen eines „Verstoßes gegen die Gesetzgebung zum Schutz der Bevölkerung und der Gebiete vor natürlichen und von Menschen verursachten Notfällen“.

Auch aus der Gebietshauptstadt Orenburg wurden deutlich erhöhte Pegelstände berichtet. Wer sich noch in der Gefahrenzone befinde, müsse diese „unverzüglich“ verlassen, forderte Bürgermeister Sergej Salmin. Sollten die Aufforderungen nicht befolgt werden, würden die Evakuierungen unter Zwang ausgeführt. Nach Angaben von Regionalgouverneur Denis Pasler waren die Schäden im Stadtzentrum von Orenburg „erheblich“.

Kasachstan war ebenfalls von Überflutungen durch die Schneeschmelze betroffen: Präsident Kassym-Schomart Tokajew bezeichnete die Überschwemmungen als eine der schlimmsten Naturkatastrophen der vergangenen 80 Jahre in seinem Land. In zehn Regionen sei der Katastrophenfall ausgerufen worden, erklärte er. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false