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Taitung, Taiwan, 4. Oktober 2023: Eine Frau sitzt am Ufer und schaut auf die Wellen.

© REUTERS/CARLOS GARCIA RAWLINS

Update

Fast 400 Verletzte in Taiwan: Taifun „Koinu“ steuert auf Südchina zu

Taifun „Koinu“ hatte Taiwan mit Härte getroffen. Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong warnt nun vor starkem Wind und hohem Wellengang.

| Update:

Nach den Verwüstungen durch Taifun „Koinu“ im Inselstaat Taiwan hat die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong vor starkem Wind und hohem Wellengang gewarnt. „Koinu hat sich in den letzten Stunden leicht verstärkt“, teilte die Wetterbehörde in der Finanzmetropole am Freitag mit.

Die Menschen sollten sich von der Küste fernhalten und müssten in den kommenden Tagen mit Starkregen rechnen. Am Vormittag (Ortszeit) lokalisierten die Meteorologen „Koinu“ etwa 350 Kilometer östlich von Hongkong. Auch die Bevölkerung in der Hongkong umgebenden Provinz Guangdong sollte sich auf Auswirkungen durch „Koinu“ einstellen. Einige Fernzugverbindungen wurden gestrichen, und örtlich fuhren keine Fähren. „Koinu“ ist der 14. Taifun in der diesjährigen Pazifik-Saison. 

Der tropische Wirbelsturm zog über Nacht von Taiwan in Richtung Westen. In der Inselrepublik richtete „Koinu“ am Donnerstag schwere Schäden an. Fast 400 Menschen wurden verletzt, und eine Frau starb in Folge eines sturmbedingten Unfalls, wie die Notfallzentrale am Freitag berichtete. Aus den verschiedenen Regionen meldeten die Behörden insgesamt fast 3800 Unfälle. In rund 390.000 Haushalten fiel der Strom aus. 

Der Taifun ist der zweite, der in Taiwan in diesem Jahr auf Land traf. Der Wirbelsturm „Haikui“ ist erst wenige Woche her. Vor allem der Süden Taiwans hatte mit schweren Folgen zu kämpfen.

Auf der im Südosten vorgelagerten Insel Lan Yu, auch Orchideeninsel genannt, registrierte eine Wetterstation Böen mit einem Rekordwert von Tempo 342. Der zurückliegende Höchstwert dort aus dem Jahr 1989 lag bei etwas mehr als 320 Kilometern in der Stunde. Zuvor hatten die Behörden vor bis zu sieben Meter hohe Wellen gewarnt. Die Regierung schickte Schiffe mit Hilfsgütern dorthin. Zu Land hoben die taiwanischen Behörden die Taifun-Warnung mittlerweile auf. 

Das öffentliche Leben kam in weiten Teilen zum Erliegen: Schulen und Büros blieben am Donnerstag geschlossen. Mehr als 220 nationale und internationale Flüge wurden wegen des Taifuns gestrichen. Auch Züge und Fähren in den betroffenen Gebieten fuhren nicht. Auf Fotos lokaler Medien waren umgestürzte Stromleitungen zu sehen und eingestürzte Behausungen. Wegen Erdrutschgefahr hatten mehr als 200 Menschen im Süden des Landes ihre Häuser vorsorglich verlassen müssen.

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„Koinu“ näherte sich in den vergangenen Tagen aus südöstlicher Richtung über den Pazifik. Zwischenzeitlich wuchs das Unwettergebiet zu seinem Super-Taifun mit Böen bis zu 200 Kilometern pro Stunde an. In Taiwan rechnet die Wetterbehörde auch am Freitag noch mit Auswirkungen.

Tropensturmsaison

In Taiwan gibt es von Mai bis November regelmäßig Tropenstürme. Der Wirbelsturm „Haikui“ Anfang September war der erste Taifun seit vier Jahren, der die Insel traf.

Er brachte heftige Regenfälle mit sich und zwang fast 8000 Menschen, ihre Häuser zu verlassen.

Wissenschaftlern zufolge verstärkt der Klimawandel die Intensität von Tropenstürmen. Zugleich ist ihr Weg wegen der Auswirkungen der Erderwärmung schwerer vorhersagbar. (dpa, AFP)

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