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Moderatorin Andrea „Kiwi“ Kiewel während der ZDF-Unterhaltungsshow „Fernsehgarten“ am 24.09.2023 in Mainz.

© imago/STAR-MEDIA/imago/STAR-MEDIA

Kiewel findet es „ganz traurig“: „Die Partei“ stört im „Fernsehgarten“ – Chef Sonneborn spricht von Wette

Mitglieder der Satire-Partei „Die Partei“ haben am Sonntag mehrmals die Oktoberfest-Ausgabe des „ZDF Fernsehgarten“ unterbrochen. Parteichef Sonneborn sagt, es habe etwas zu feiern gegeben.

Am Sonntagvormittag hat das ZDF in Mainz die letzte „Fernsehgarten“-Ausgabe der Saison ausgestrahlt. Die Unterhaltungssendung stand unter dem Motto Oktoberfest: Es gab blau-weißes Konfetti, Brezen, bayerische Schlager und Tracht. Doch nach weniger als einer Stunde Sendezeit verrutschte Moderatorin Andrea „Kiwi“ Kiewel zum ersten Mal das Lächeln.

Wie später klar wurde, hatte die Satire-Partei „Die Partei“ (Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative) Mitglieder in die Sendung geschleust.

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Sie störten mehrmals den geplanten Ablauf der „Fernsehgarten-Wiesen“ und sprangen unter anderem in einen Pool. Zu erkennen waren die Störenfriede an roten Krawatten, die sie um ihre Hälse trugen.

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Ein Mann betritt die Bühne und will ein Rezept erklären

Nach ungefähr 45 Minuten Sendezeit plauderte Andrea Kiewel gerade mit dem Koch Armin Roßmeier über Laugengebäck, als ein Mann in Anzug und roter Krawatte die Bühne betrat. „Ich kann Ihnen gut das Rezept erklären“, sagte er. Die Moderatorin reagierte prompt, legte dem Störenfried einen Arm über die Schulter und fragte:

Wollen wir das vielleicht nach der Sendung machen?

Andrea Kiewel, Moderatorin des „ZDF-Fernsehgarten“
Andrea Kiewels und Armin Roßmeiers Gespräch über Laugengebäck wurde von einem Störenfried mit roter Krawatte unterbrochen.
Andrea Kiewels und Armin Roßmeiers Gespräch über Laugengebäck wurde von einem Störenfried mit roter Krawatte unterbrochen.

© imago/STAR-MEDIA/imago/STAR-MEDIA

„Ich glaube es ist im Sinne alle Zuschauerinnen und Zuschauer, dass Armin seinen Take zu Ende macht,“ sagte Kiewel und schüttelte den Kopf. Der Koch Armin Roßmeier reagierte schlagfertig und sagte in Richtung des Herrn mit der roten Krawatte:

Nachher zum Abspülen kann er kommen, da kann er mithelfen.

Armin Roßmeier, Koch

Auf X, ehemals Twitter, hatte „Die Partei Frankfurt“ bereits um 12 Uhr mittags, rund zehn Minuten nach Sendestart, verkündet, dass es ihr gelungen sei „200 Partei-Menschen reinzuschmuggeln“. Dazu wurden auf dem Account Fotos geteilt, die u.a. den Partei-Politiker Nico Wehnemann zeigen.

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„Die Partei Frankfurt“ veröffentlichte dieses Bild am Sonntag auf X. Im „ZDF Fernsehgarten“ fielen die Störenfriede durch ihre roten Krawatten auf.
„Die Partei Frankfurt“ veröffentlichte dieses Bild am Sonntag auf X. Im „ZDF Fernsehgarten“ fielen die Störenfriede durch ihre roten Krawatten auf.

© Screenshot X / Die PARTEI Frankfurt

Ein Mann in Anzug hüpft im Pool auf und ab

Eine gute halbe Stunde später folgte ein weiterer Post von dem Account. Er zeigt ein Foto des „Fernsehgarten“-Pools; im Wasser ist ein hellgrüner Streifen zu erkennen. Dazu schrieb „Die Partei Frankfurt“: „Da ist ja grüne Farbe im Pool #Fernsehgarten upsi.“

Später postete sie das Video eines Mannes, der in Hemd und Anzugweste im Pool auf und ab hüpft. Seine Arme streckt er triumphierend in die Luft.

Medien berichten von weiteren Aktionen der Satire-Politiker:innen. Diese strahlte das ZDF jedoch nicht aus.

Grüne Farbe im Pool des „ZDF Fernsehgarten“.
Grüne Farbe im Pool des „ZDF Fernsehgarten“.

© Screenshot X / Die PARTEI Frankfurt

Ein Mann erlaubte sich einen Spaß und kühlte sich während einer Musikeinlage im Pool ab.
Ein Mann erlaubte sich einen Spaß und kühlte sich während einer Musikeinlage im Pool ab.

© Screenshot X / Die PARTEI Frankfurt

Kiewel findet die Aktion „traurig und ganz daneben“

Am Ende der Sendung äußerte sich Moderatorin Andrea Kiewel noch einmal zu den Störenfrieden:

Heute sind ja Zuschauerinnen und Zuschauer mit roten Krawatten – die gehören zu einer Vereinigung, die heißt ,Die Partei’. Die sind einfach nur hier, um die ganze Zeit zu stören und ich finde das ganz traurig und ganz daneben. Das passt definitiv nicht ins Fernsehen und auch nicht zum ,Fernsehgarten’, denn diese Show ist für alle.

Andrea Kiewel, Moderatorin des „ZDF Fernsehgarten“

Parteichef Sonneborn spricht von einer Wette

„Die Partei“-Chef Martin Sonneborn äußerte sich am frühen Sonntagnachmittag ebenfalls zu der Aktion im „Fernsehgarten“. Er postete ein Foto auf X, dass einen Mann von hinten zeigt, wie er von zwei Sicherheitskräften eskortiert wird. Dazu schrieb Sonneborn: „Die Partei feiert heute im #Fernsehgarten die Aufstellung ihrer EU-Liste. Leider werden immer wieder Partei-Mitglieder abgeführt…“

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Gegenüber der „tz“ rechtfertigte der Parteichef die Aktion mit dem ironischen Verweis auf eine Wette:

„Wir wollten die Aufstellung unserer Partei-Liste zur EU-Wahl feiern. Das fanden wir einen angemessenen Rahmen. (...) Wir haben gewettet, für was es mehr Aufmerksamkeit gibt in den deutschen Medien: Wenn der aserbaidschanische Diktator Aliyew Bergkarabach überfällt oder wenn ,Die Partei’ beim ,Fernsehgarten’. in den Pool pinkelt.“

Man habe den Parteitag „gebührend feiern“ wollen

Der Bundesverband der „Partei“ veröffentlichte am Montag ein kurzes Statement auf seiner Webseite. Darin heißt es, man habe am Wochenende in Mainz die Liste für die nächste Europawahl bestimmt – und um dieses Ereignis „gebührend zu feiern“, habe man „Freikarten für den Fernsehgarten“ spendiert.

„Die Partei“ wurde 2004 von Redakteur:innen des Satirezeitschrift „Titanic“ gegründet. Ihre Mitglieder nutzen oft satirische Mittel, um ihre Positionen zu kommunizieren. Im Europa-Parlament ist sie seit 2014 durch ihren Vorsitzenden Martin Sonneborn vertreten; außerdem ist sie Mitglied einiger Kommunalparlamente.

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