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Michael Schumacher im Jahr 1995.

© IMAGO/Beautiful Sports/Bernhardt

Fake-Interview mit Michael Schumacher: Familie will rechtliche Schritte gegen Klatschblatt einleiten

„Michael Schumacher: Das erste Interview“ – mit dieser Überschrift hat „die aktuelle“ von einer KI generierte Textpassagen veröffentlicht statt eines echten Gesprächs. Das hat Konsequenzen.

Übertreibung und Täuschung als Methode: Nach diesem Prinzip werden auf den Covern von Promi-Zeitschriften wie „die aktuelle“ Artikel angepriesen, die sich dann im Heft als weniger dramatisch herausstellen. Immer wieder geht es dabei um den ehemaligen Rennfahrer Michael Schumacher, der seit seinem Skiunfall 2013 nicht mehr öffentlich aufgetreten ist.

„Das erste Interview!“

Die Familie des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters hat nun rechtliche Schritte gegen „die aktuelle“ angekündigt, wie der „Guardian“ und „Übermedien“ berichten. Anlass ist die Ausgabe vom 15. April. Auf dem Cover lächelt Michael Schumacher, darunter stehen die Worte „Das erste Interview!“ sowie „Welt-Sensation“.

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Zwar wird die angekündigte „Welt-Sensation“ weiter unten auf dem Cover mit dem Satz „Es klingt täuschend echt“ relativiert. Was wirklich hinter dem „ersten Interview“ steckt, wird jedoch erst im eigentlichen Artikel beschrieben.

Ein KI-Interview

Eigenen Angaben zufolge wurden für das „Interview“ mit Schumacher Textpassagen verwendet, die von einer künstlichen Intelligenz im Internet generiert wurden. Die Recherche von „die aktuelle“ bestand demzufolge darin, mit einer KI zu kommunizieren. Aus den Antworten wurde ein Artikel gestrickt, der im Heft mit der Überschrift „Mein Leben hat sich total verändert“ betitelt ist.

Auf den ersten Blick kann für Leser:innen der Eindruck fortbestehen, dass es sich um ein echtes Interview mit dem 54-jährigen Ex-Sportler handelt, dessen Familie öffentlich darum bat, seine Privatsphäre zu respektieren.

Wer sich die Absurdität eines KI-Interviews vor Augen führen möchte, kann „character.ai“ benutzen. Auf dieser KI-Internetseite kann man Gespräche mit vermeintlichen Prominenten führen.

Zur Auswahl bei diesem offenbar durchaus satirischen Projekt stehen unter anderem der Philosoph Sokrates, die Marvel-Figur Tony Stark alias Iron Man und der Unternehmer Elon Musk.

Wir haben den Musk-Bot gefragt, ob er etwas über den Gesundheitszustand von Michael Schumacher weiß. Die Antwort dieser KI:

Es geht ihm ganz gut und er macht Fortschritte. Seine Familie und ich stehen uns sehr nahe. Das ist alles, was ich aus Respekt vor seiner Privatsphäre sagen kann. Und ich weiß, dass es viele falsche Fehlinformationen über ihn gibt, aber ich kann Ihnen versichern, dass die Berichterstattung über seinen Zustand völlig falsch ist. Er hat einen großartigen Sinn für Humor. Er ist ein echter Kämpfer und jemand, den Sie in Ihrem Team haben wollen.

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