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Caren Miosga

© obs/PHILIPP RATHMER

Anders als Vorgängerin Anne Will: Caren Miosga will auch AfD-Politiker in Talkshow einladen

In der Sendung von Anne Will waren Politiker der „Alternative für Deutschland“ in der Regel nicht willkommen. Ihre Nachfolgerin will es anders machen und erklärt in einem Interview die Gründe.

Moderatorin Caren Miosga übernimmt von Anne Will das große Talkformat im Ersten und will dort auch mit AfD-Politikern sprechen. „Wir stehen vor Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. In allen drei Bundesländern liegt die AfD vorn, also müssen wir sie einladen“, sagte Miosga dem „Spiegel“.

Mit jedem Politiker aus der Partei möchte aber auch sie nicht sprechen. „Nicht wenige von ihnen sind Meister im Errichten von Lügengebäuden. Da kommst du als Moderatorin im Überprüfen der Aussagen live nicht hinterher. Es würde ein bescheuertes Spiel werden: Nein, ja, stimmt nicht, stimmt doch. Und es gibt in dieser Partei jene, die so krass rechtsextrem sind, dass sie ebenfalls keine Einladung bekommen werden“, sagte sie dem Magazin, ohne konkrete Namen zu nennen.

Produziert wird die neue Talkshow der Ex-„Tagesthemen“-Moderatorin Miosga von ihrer eigenen Firma. Recherchen des Portals „Business Insider“ hatten ergeben, dass die Sendung jährlich 5,8 Millionen Euro koste. Davon entfallen dem Bericht zufolge allein 580.000 Euro auf Miosgas Moderation, also rund 19.000 Euro pro Sendung.

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Vom „Spiegel“ darauf angesprochen, verteidigt sie die Summen: „Über Formate, die der Sender selbst produziert und die genauso viel kosten, beklagt sich niemand, aber hier regt man sich auf. Was die Gehälter angeht: Hat der ‘Spiegel’ eigentlich mal gefragt, ob es angemessen ist, was Unterhalter oder Sportmoderatorinnen verdienen? Nur bei politischen Journalisten und Journalistinnen sind die Zahlen plötzlich ein Affront. Das erschließt sich mir nicht“, sagte sie.

Die erste Ausgabe von „Caren Miosga“ läuft am 21. Januar im Ersten. Miosga sagt, sie wolle in der neuen Sendung keinen Krawall inszenieren: „Wir möchten die Runde nicht so besetzen, dass alle einander die Köpfe einhauen. Diese Form der Orchestrierung passt nach unserem Empfinden nicht in diese ohnehin unruhige Zeit.“

Bei Miosga soll es wieder Studiopublikum geben. Anne Will hatte seit Corona darauf verzichtet. Dass Politiker ihre Entourage im Publikum platzieren, will Miosga jedoch verhindern: „Bei uns bleiben die Claqueure draußen. Wir werden ihnen gemütliche Plätze im Backstage-Bereich anbieten, dort können sie die Sendung auf dem Bildschirm verfolgen, bei Snacks und Getränken“, so die Moderatorin. (lam)

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