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Blutiger Ernst: Zoff im Mario-Land

Weil Tanuki-Waschbären bei lebendigem Leib gehäutet werden, ärgert sich die Tierschutzorganisation Peta über ein Kostüm im neuen Videospiel "Super Mario 3D Land". Nintendo geht die Aufregung zu weit.

Super Mario ist die wohl bekannteste Spielfigur aus dem Nintendo-Universum. In diesen Tagen wurde ihr allerdings eine sehr ungewöhnliche Aufmerksamkeit zuteil. Weil der quirlige Klempner in dem neuen Spiel „Super Mario 3D Land“, das am Freitag für Nintendos 3DS-Konsole in den Handel kommt, ein Waschbären-Kostüm trägt, zog das Unternehmen den Ärger der Tierschutzorganisation Peta auf sich. Bei diesem Kostüm handelt es sich um den sogenannten Tanuki-Anzug, der Mario in die Lage versetzt, durch die Luft zu schweben und seine Gegner mit dem Waschbärenschwanz zu attackieren. Woran Nintendo jedoch nicht gedacht hat: „In der Realität werden die Tanuki-Waschbären bei lebendigem Leib gehäutet“, kritisiert Peta die Kostümwahl. Inzwischen haben sich die Wogen etwas geglättet. Nintendo verweist auf die lange Geschichte tierischer Mario-Verkleidungen und betont, dass damit keine über das Spiel hinausgehende Aussage verbunden gewesen sei. Auch Peta rudert zurück: Die Mario-Fans sollen sich entspannen, mit der Anti-Mario-Kampagne habe man auf lustige Weise auf das ernste Thema aufmerksam machen wollen, teilte der Pressesprecher der Tierschutzorganisation mit.

Der Kostümwechsel spielt im neuen Mario-Titel eine durchaus gewichtige Rolle, zumal das erfolgreiche Spielprinzip dieser Jump-and-Run-Reihe nicht angetastet wurde. Um die vom Oberschurken Bowser entführte Prinzessin zu retten, kämpft sich Mario durch die dreidimensional erweiterten Level. Die Kostüme verleihen ihm die nötigen Kräfte. Als Bumerang-Mario mit Helm und Schildkrötenpanzer macht er seine Gegner unbeweglich, die Propellerbox auf dem Kopf lässt ihn in höchste Höhen steigen. Und einige Distanzen lassen sich nur im Waschbärenfell überbrücken, ganz abgesehen von den Nahkampffähigkeiten.

Die anfängliche Verkaufsschwäche der 3DS-Konsole wurde offenbar überwunden. Nach einer Preissenkung legten die Verkäufe spürbar zu. Seit der Markteinführung Ende März wurden über 1,6 Millionen 3DS abgesetzt. Selbst der Rekord des Nintendo DS könnte eingestellt werden. Davon wurden in einem Jahr 2,4 Millionen Geräte verkauft.

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