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Couple in love holding hearts.

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Tagesspiegel Plus

„Er war der Macho, ich die Emanze“: Wie Said und Brigitte um ihre Liebe kämpften

Er ist armer Einwanderer aus Syrien, sie ist Lehrertochter. Als sie sich verlieben, treffen sie auf Rassimus und viele Widerstände. Die Beziehung zerbricht – aber nicht für immer.

Was hat er nicht alles schon hinter sich? Die Querelen um seinen Pass in Damaskus. Sieben Tage Fahrt mit dem Orient-Express, bepackt mit kiloweise Zwiebeln, Zucker und Flaschen voller Speiseöl, weil das angeblich in Deutschland gerade knapp sein sollte. Umstieg mit sieben Gepäckstücken und zwölf D-Mark in einen Zug, der endgültig stehen bleibt in einer Vorstadt im Sauerland: zwei Straßen, viele Betriebe und ein Hotel, das er sich nicht leisten kann.

Der junge Said zieht von Haus zu Haus, faltet die Hände und legt sie an den Kopf: Ich brauche Schlaf, wenigstens für eine Nacht. Am letzten Haus öffnet ein großer, breiter Mann. Im Flur riecht es nach Bratkartoffeln.

Mich kriegt man nicht tot.

Said über seine Widerstandskraft

Dies ist eine Liebesgeschichte. Und eine Lebensgeschichte vom Ankommen, immer wieder von vorn. „Meine Frau sagt, ich habe sieben Katzenleben“, sagt Said heute und lacht. „Mich kriegt man nicht tot.“ Aber wie bleibt man lebendig, wenn einen das Leben andauernd kaputtkriegen will?

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