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Kurt Krömer, Komiker und Schauspieler

© picture alliance/dpa/Fabian Sommer

Kurt Krömer sieht Linear-TV als Auslaufmodell: „Das finde ich traurig“

Im Interview erläutert der Comedian nochmals seinen Abschied von „Chez Krömer“. Seine TV-Zukunft lässt er offen.

Der Comedian Kurt Krömer betrachtet lineares Fernsehen in einer öffentlich-rechtlichen Struktur als Auslaufmodell. „Es ist den Menschen nicht mehr möglich, zu einer bestimmten Uhrzeit eine Sendung einzuschalten. Das finde ich traurig“, sagte Krömer dem „Spiegel“.

Linear-TV ist ein sinkendes Schiff

Lineares Fernsehen sei ein sinkendes Schiff. „Der Maschinenraum dieser ‘Titanic’ ist mit Wasser vollgelaufen“, meinte Krömer. „Die Handwerker hätten aben schon ein paar Mal oben im Tanzsaal Bescheid gesagt. Dort werde aber noch Champagner getrunken, die Kapelle spiele irgendwas. „Die hören nicht, dass das ganze Ding untergeht.“

An dieser Stelle müssen doch zwei Anmerkungen eingeschoben werden: Für eine knappe Mehrheit des Fernsehpublikums in Deutschland ist das lineare, nach Schema ausgestrahlte Programm noch immer die Nummer eins bei der TV-Nutzung. Zum anderen erweitern alle Sender ihre Mediatheken, indem sie Finanzmittel von Linear nach Online umschichten.

Kurt Krömer hat sich in 17 Jahren beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk nie eingeengt gefühlt. „Aber da war immer so eine Angst, die das Arbeitsklima geprägt hat. Niemand will ein Risiko eingehen, der Apparat ist zu groß, in den Gremien sitzen Gremlins“, sagte Krömer: „Es ist eben eine Behörde, da wird nicht ausgeschert.“


Der 48-Jährige hatte im Dezember überraschend seine im RBB-Fernsehen ausgestrahlte Sendereihe „Chez Krömer“ beendet. Es sei an der Zeit für neue künstlerische Abenteuer, sagte er zur Begründung. Er hatte, so sagte er im Interview, Verträge für zwei weitere Staffeln vorliegen – aber irgendwann wurde ihm klar, dass die Arbeit beendet sei.

„Chez Krömer“ war für den Gastgeber eine Art Kammerspiel mit Arschlöchern. Gäste wie die AfD-Politikerin Frauke Petry wollte er entlarven, er wusste aber, dass das Gespräch wie andere auch keinen guten Ausgang nehmen werde. Manche Sendungen seien katastrophal gewesen.

Er fühle sich befreit, sagte Krömer, und: „Ich will jetzt erst mal alles sacken lassen.“ Er mache einen Podcast, ein Bühnenprogramm „und ab Sommer eine Hofpause, Ende offen“.

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