zum Hauptinhalt
RTL trennt sich mit sofortiger Wirkung von Moderator Maurice Gajda.

© dpa/Horst Galuschka

Gefälschter Tweet über Frauke Petry: RTL News trennt sich von Moderator Maurice Gajda

Am Anfang stärkte RTL noch den Rücken von Reporter und Moderator Maurice Gajda, dann wurde er entlassen. Grund dafür war die Fälschung eines Beitrags von Frauke Petry.

RTL News trennt sich wegen der Verbreitung eines offenbar gefälschten Tweets mit sofortiger Wirkung von dem freien Reporter und Moderator Maurice Gajda.

Die internen Prüfungen zu einem Beitrag des Boulevardmagazins „Explosiv Weekend“ vom 5. August hätten „schwere Verfehlungen“ von Gajda bei der Erstellung des Beitrags zu der ehemaligen AfD-Bundessprecherin Frauke Petry ergeben, „die mit den journalistischen Grundsätzen und Richtlinien unseres Hauses unvereinbar sind“, erklärte die RTL-Mediengruppe am Freitag in Köln.

Bei den weitreichenden Prüfungen hätten sich keine Hinweise darauf ergeben, dass es den in dem Beitrag zitierten Tweet von Petry so jemals gegeben habe.

Wir entschuldigen uns bei Frau Dr. Petry.

 Co-Geschäftsführer von RTL News, Martin Gradl

Gajda hatte in der Sendung einen angeblichen Tweet vorgelesen, den Petry im Zusammenhang mit einem Auftritt des Sängers Trong Hieu Nguyen auf der Plattform X (vormals Twitter) gepostet haben soll. In diesem soll sie Folgendes geschrieben haben: „Ich glaube, kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen.“ Das geht aus einem Bericht von „Focus Online“ hervor.

Demnach sollte sich die frühere AfD-Sprecherin laut dem Moderator anlässlich des Vorentscheids zum diesjährigen Eurovision Song Contest diskriminierend über den Sänger geäußert haben, dessen Familie aus Vietnam stammt.

Petry beschwerte sich daraufhin auf X, dass RTL ein „Fake“ verbreite, um „politisch unbequeme Personen“ zu diskreditieren.

Der Co-Geschäftsführer von RTL News, Martin Gradl, erklärte: „Wir entschuldigen uns bei Frau Dr. Petry.“ In diesem Fall habe es „zahlreiche eklatante Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht“ gegeben. Dieses Verhalten schade der „wichtigen und verantwortungsvollen Arbeit unserer rund 1300 Journalistinnen und Journalisten“.

Wie eine RTL-Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag bestätigte, gab der Sender am Donnerstag eine Unterlassungserklärung gegenüber Frauke Petry ab.

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Gajda hatte sich dieser gewehrt und seine Unschuld beteuert, heißt es im Bericht von „Focus Online“ weiter. RTL habe anfänglich hinter ihm gestanden, stellte ihn aber einen Tag später frei. (epd/Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false