zum Hauptinhalt
Liebeskolumne

© Gestaltung: Tagesspiegel | privat

Tagesspiegel Plus

Gastarbeiter aus Südkorea: Wo-so und Soon-hee fanden in Deutschland die Liebe

In einem Flugzeug voller Krankenschwestern kommt Soon-hee 1971 nach Deutschland. Dort trifft sie den Bergarbeiter Wo-so. Doch ihre Geschichte ist keine, die mit einem Bauchkribbeln beginnt.

„Meine Liebe, mach Dir keine Sorgen“, beginnt Wo-so seinen Brief. „Ich bin gut in Korea angekommen. Ich vermisse dich sehr.“ Es ist 1972 und Wo-so ist das erste Mal seit Jahren wieder in seiner Heimat. Nicht einfach nur zu Besuch, er hat einen Auftrag. „Beim Anblick der Meereswellen muss ich an Dich denken“, schreibt er, „und zähle die Tage, bis ich wieder bei Dir bin. Bis zu meinem Tod verspreche ich Dir, bei Dir zu bleiben. Alles wird gut.“

Als seine Verlobte Soon-hee den Brief ein paar Wochen später in Deutschland in den Händen hält, ist Wo-so bereits nach Hadong gereist, um bei ihrer Mutter um Soon-hees Hand anzuhalten.

Am 20. Februar 1973 heiraten Wo-so und Soon-hee im Standesamt in Krefeld. Dass sie überhaupt heiraten würde, hätte sich Soon-hee noch zwei Jahre vorher nicht vorstellen können – und schon gar nicht einen wie Wo-so.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true