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Die Feuerwehr demonstriert Gefahren durch brennenden Weihnachtsschmuck.

© dpa/Carsten Rehder

Wenn der Adventskranz in Flammen steht: Berliner Feuerwehr demonstriert die Gefahren der Weihnachtszeit

Eine kleine Kerze kann großen Schaden anrichten. Im Umgang mit Adventskränzen ist Vorsicht geboten, sonst riskiert man das Abfackeln der eigenen Wohnung.

Am Sonntag ist es wieder so weit: Pünktlich zum ersten Advent wird der Stollen angeschnitten, die erste Kerze auf dem Adventskranz angezündet. Ein fröhliches und festliches Ritual – bis der Kranz in Flammen steht und die Wohnung Feuer fängt.

Selbst Minister bleiben von weihnachtlichen Bränden nicht verschont: Bei der ehemaligen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) rückten vergangenes Jahr 40 Feuerwehrleute wegen eines brennenden Adventskranzes an.

Die Berliner Feuerwehr warnt vor der Gefahr, die von Weihnachtsbäumen und Adventskränzen ausgeht. Wie schnell sei ein Feuer sich ausbreiten kann, demonstrierten die Brandbekämpfer am Freitag in Tegel. Dafür bauten sie in einem Container ein Wohnzimmer inklusive Sofa, Tisch, Adventskranz und Weihnachtsbaum auf.

In einem Container unweit der S-Bahn-Station Schulzendorf baute die Feuerwehr ein weihnachtliches Wohnzimmer auf.
In einem Container unweit der S-Bahn-Station Schulzendorf baute die Feuerwehr ein weihnachtliches Wohnzimmer auf.

© Isabella Grahl

Eine umgefallene Kerze setzt bei der Demonstration den gesamten trockenen Adventskranz in Brand. Binnen weniger Sekunden brennt auch der daneben stehende Weihnachtsbaum lichterloh. Der Rauchmelder fängt an zu piepsen und dann steckt der Baum, schneller als man schauen kann, das halbe Zimmer in Brand. Sofa und Tisch fangen Feuer, schwarzer Qualm steigt auf. Der Rauch sei das Gefährlichste, sagt ein Sprecher der Feuerwehr. Innerhalb weniger Minuten steht das Zimmer im Vollbrand. Der Pressesprecher der Feuerwehr erklärt, dass ein Entkommen aus dem Zimmer zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr möglich wäre.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier – im schlimmsten Fall dann das ganze Quartier.
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier – im schlimmsten Fall dann das ganze Quartier.

© Isabella Grahl

Nun rückt die Feuerwehr an, um den Brand im Container zu löschen. Die Einsatzkräfte benutzen eine Wärmebildkamera, um den Brandherd zu lokalisieren. Nach der Lokalisierung reicht bereits ein kurzer Löschstrahl, um das Feuer weitestgehend einzudämmen. Wäre dies ein echter Einsatz, würde die Feuerwehr noch nach Personen und Haustieren suchen, sowie Maßnahmen zur Rauchverringerung vornehmen.

Nach den Löscharbeiten ist von dem Zimmer nicht mehr viel übrig. Der Weihnachtsbaum ist komplett abgebrannt, der Tisch und das Sofa sind nicht mehr als solche erkennbar.

Nach dem Einsatz ist von dem Zimmer nicht mehr viel übrig.
Nach dem Einsatz ist von dem Zimmer nicht mehr viel übrig.

© Isabella Grahl

In Berlin werden in der Weihnachtszeit jedes Jahr ein paar Dutzend Wohnungsbrände durch Adventskränze oder Weihnachtsbäume, die Feuer gefangen haben, ausgelöst. Trotz der hohen Brandgefahr muss man jedoch nicht gänzlich auf echte Kerzen auf dem Weihnachtsschmuck verzichten. Ein achtsamer Umgang mit den Kerzen und ein Bewusstsein für die Gefahren sind wichtig, um einen Brand zu verhindern, sagt der Feuerwehrsprecher. Je trockener der Kranz oder der Baum sind, desto schneller breitet sich ein etwaiges Feuer aus.

Falls man mitbekommt, dass eine Kerze umgefallen ist, kann man auch versuchen, den Brand selbst zu löschen, sagt der Sprecher. Wenn das Feuer jedoch nicht gleich löschbar ist, sollte man sich schnellstmöglich in Sicherheit bringen, die Zimmertür schließen und umgehend die Feuerwehr rufen.

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