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Frank Ebert, neuer Landesbeauftragter für die Aufarbeitung der SED-Diktatur.

© dpa/Carsten Koall

Von SED-Propaganda bis Fake News: Mitte Juni soll über ein Widerstandsforum in Berlin entschieden werden

Voraussichtlich Mitte Juni entscheidet der Bundestag über ein Forum Opposition und Widerstand. Diese Einrichtung könnte auf dem Gelände der früheren Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg entstehen.

Der Berliner SED-Aufarbeitungsbeauftragte Frank Ebert erwartet Mitte Juni eine Grundsatzentscheidung des Bundestags für das geplante Forum Opposition und Widerstand in Berlin. Das Abgeordnetenhaus habe die Pläne bereits unterstützt, nun sei der Bundestag am Zug, sagte Ebert. Danach folge die Suche nach den nötigen Finanzmitteln. „Ich wäre glücklich, wenn das Forum Opposition und Widerstand innerhalb der nächsten zehn Jahre Wirklichkeit wird“, sagte Ebert.

Das Forum soll auf dem Campus für Demokratie an der früheren Stasi-Zentrale in der Normannenstraße 20 in Berlin-Lichtenberg entstehen. „Das Forum soll die Leistung derer anerkennen, die den Mut hatten, gegen die Diktatur und für Freiheitsrechte auf die Straße zu gehen und so letztendlich die Deutsche und die Europäische Einheit herbeizuführen“, sagte Ebert. „Es gibt so viele Facetten der Geschichte von Opposition und Widerstand in der DDR, was allerdings in der öffentlichen Wahrnehmung nicht vorkommt.“

Das Forum solle aber weder Museum noch Gedenkstätte sein, betonte der ehemalige DDR-Bürgerrechtler, der an der Friedlichen Revolution 1989 beteiligt war. „Die Idee ist, dass das Forum historische Themen anhand von aktuellen Bezügen vermittelt.“

Nach Eberts Meinung ließe sich zum Beispiel im Fall des DDR-Volksaufstands vom 17. Juni 1953 ein Bogen schlagen von der Propaganda damals zur Debatte über Fake News heute, meinte er. Als ein Vorbild sieht er das Solidarnosc-Zentrum in Danzig. (dpa)

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