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Orazio Giamblanco Ende November mit seinem jungen Physiotherapeut Tim Lange und Orazios Lebenspartnerin Angelica Stavropolou.

© Foto: TSP/Frank Jansen

Tagesspiegel-Aktion: Bereits 23.000 Euro für Brandenburger Neonazi-Opfer Orazio Giamblanco gespendet

1996 hatte ein rechtsextremer Skinhead in Trebbin Orazio Giamblanco mit einer Baseballkeule an den Kopf geschlagen. Seitdem ist er schwer behindert.

Von Frank Jansen

Das Mitgefühl der Leserinnen und Leser des Tagesspiegels ist wieder einmal überwältigend. Sie haben allein in diesem Jahr für den schwer behinderten Orazio Giamblanco, ein Opfer rassistischer Gewalt, bereits 23.002 Euro gespendet.

Im September 1996 hatte in Trebbin (Teltow-Fläming) ein rechtsextremer Skinhead seine Baseballkeule dem Italiener an den Kopf geschlagen. Giamblanco überlebte nur dank zweier Notoperationen.

Der Tagesspiegel berichtet seit 1997 Jahr für Jahr, wie es dem in Bielefeld lebenden Giamblanco geht. Er leidet unter spastischer Lähmung, kann kaum sprechen und quält sich auch mit Magenproblemen, Kopfschmerzen und Depressionen.

Gepflegt wird er von seiner griechischen Lebenspartnerin Angelica Stavropolou und deren Tochter Efthimia Berdes. Die beiden Frauen sind schon lange am Ende ihrer Kraft, geben aber ihren Orazio nicht auf.

Gemeinsame Reisen nach Sizilien

Leserinnen und Leser des Tagesspiegel haben bereits in den 1990er-Jahren begonnen, mit Spenden auf die jährliche Reportage zum 1. Advent über das Leid in Bielefeld zu reagieren. Das Geld hilft Giamblanco und den beiden Frauen, den schweren Alltag etwas besser zu bewältigen. In mehreren Jahren konnten sie mit den Spenden auch gemeinsame Reisen nach Sizilien, der alten Heimat von Giamblanco, finanzieren.

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Mal musste Giamblanco 2022 ins Krankenhaus

Daran war 2022 nicht zu denken. Giamblanco musste fünfmal ins Krankenhaus, außerdem hatte sich Angelica Stavropolou Ende 2021 den linken Fuß gebrochen. Efthimia Berdes engagierte schließlich externe Pflegekräfte, weil es für sie alleine nicht mehr zu schaffen war, die Mutter und Giamblanco zu betreuen.

Die Spendenaktion geht weiter. Orazio Giamblanco, Angelica Stavropolou, Efthimia Berdes und der Tagesspiegel danken den Leserinnen und Lesern, die Geld überweisen, herzlich für ihre Hilfe und Anteilnahme. Ein starkes Indiz für die Empathie sind die Spenden, die seit Jahren schon vor dem 1. Advent in Erwartung der Reportage eingehen. Das waren 2022 mehr als 7000 Euro. Alle Beiträge werden, danach haben vereinzelt Leser gefragt, ohne Abzüge nach Bielefeld überwiesen.

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