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Stolpersteinverlegung Berlin-Spandau Gotisches Haus Fotos: Martin Müller

© Martin Müller

Update

Stolpersteine in der Altstadt: Eine Familie aus Spandau – ermordet in Auschwitz

Sie hatten ein Bekleidungsgeschäft in der heutigen Fußgängerzone, doch dann kamen die Nazis. Die Flucht scheiterte. Viele Jugendliche erinnerten an die jüdische Familie.

| Update:

Sie stehen vor einem der bekanntesten Häuser der Altstadt: dem Gotischen Haus, in dem die Tourismuszentrale untergebracht ist. Der Bürgermeister ist da, die Jugendstadträtin, viele engagierte Bürgerinnen und Bürger aus der Spandauer Gesellschaft sind gekommen. Vor ihnen neben der Tür werden Stolpersteine ins Altstadt-Pflaster gesetzt. Denn hier wird seit März 2024 an Dorothea, Käthe und Martin Oehl erinnert - Spandauer Juden, Opfer der Nazis.

„Dorothea und ihre Kinder Käthe und Martin lebten in dem Haus Breite Straße 32, wo Dorothea auch ein Bekleidungsgeschäft für ‚Herren & Knaben Moden‘ führte. Martin konnte im September 1938 in die USA ausreisen. Dorothea und Käthe hatten ein Visum für Kuba, jedoch durfte das Schiff ,St. Louis‘ dort nicht anlegen, und so mussten sie in Belgien wieder an Land gehen. Käthe wurde 1943 in Auschwitz ermordet. Dorothea überlebte in Belgien und ging nach dem Krieg in die USA“, hieß es in der Einladung.

Hier ein historisches Foto, das vor 100 Jahren in der Altstadt von Berlin-Spandau entstanden ist und die Breite Straße zeigt, eine der Bummelmeilen in der Fußgängerzone. Hinten ist der Kirchturm am Kolk zu erkennen. Ganz rechts im Bild: das Geschäft der jüdischen Familie Oehl.

Das Bild entstand vor knapp 100 Jahren und zeigt die Breite Straße in Spandau.
Das Bild entstand vor knapp 100 Jahren und zeigt die Breite Straße in Spandau.

© Jugendgeschichtswerkstatt Spandau

Im restaurierten Gotischen Haus befindet sich heute die Tourismus-Zentrale des Bezirks mit Kulturausstellungen.
Im restaurierten Gotischen Haus befindet sich heute die Tourismus-Zentrale des Bezirks mit Kulturausstellungen.

© Martin Müller

Viele Jugendliche waren vor Ort angekündigt. Schülerinnen und Schüler der Bertolt-Brecht-Oberschule aus Wilhelmstadt wollten bei der Verlegung an das Leben der Familie Oehl erinnern. Verlegt werden sollten die Stolpersteine laut Ankündigung von Auszubildenden des SOS-Kinderdorfs in Gatow. Und eingeladen hat die Jugendgeschichtswerkstatt um Uwe Hofschläger (gibt’s seit 1990). Der Besuch der Veranstaltung ist entgeltfrei.

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  • Viel Sport: Lauf der Sympathie, Ruderkurse, Hockey, Kegeln, Gymnastik...
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