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Das Sportforum Berlin in Hohenschönhausen ist der größte Olympia- und Bundesstützpunkt in Berlin sowie Eliteschule des Sports.

© Kitty Kleist-Heinrich

Sportforum Berlin-Hohenschönhausen: Olympiastützpunkt steht weiter im Sanierungsstau

Die Verwaltung räumt Versäumnisse bei der Sanierung des Sportforums Hohenschönhausen ein. Ein Masterplan gibt es bisher nicht.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Das Sportforum Hohenschönhausen, Olympiastützpunkt und zweitgrößtes Sport- und Trainingszentrum in Berlin, leidet unter einem Sanierungsstau von 130 bis 160 Millionen Euro. Das räumt die Sportverwaltung des Senats ein. Die Forderung des Abgeordnetenhauses, ähnlich wie beim Jahn-Sportpark einen Masterplan für die „zukünftige Entwicklung und Sanierung des Sportforums“ zu entwerfen, wurde von der Verwaltung bisher aber nicht erfüllt. Obwohl der Parlamentsbeschluss schon vor über einem Jahr gefasst wurde.

Dennoch lobte der Senat in einem Bericht für das Landesparlament, der vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller und Sportsenator Andreas Geisel (beide SPD) unterschrieben wurde, den gegenwärtigen Zustand des riesigen Komplexes im Osten Berlins. Es sei trotz des erheblichen Instandsetzungs-, Sanierungs- und Modernisierungsbedarfs gelungen, die Sportanlagen „kontinuierlich für den Spitzen- und Nachwuchsleistungssport sowie dem Schul- und Vereinssport am Netz zu führen und gute Nutzungsbedingungen zu offerieren“. Ein 2004 aufgestelltes Nutzungs- und Entwicklungskonzept für das Sportforum sei weitgehend umgesetzt worden.

Verwaltung räumt Versäumnisse ein

Immerhin gibt die Sportverwaltung des Senats zu, dass einige Vorhaben „liegen geblieben“ seien. Etwa die Grundsanierung und Modernisierung der Großen Halle, des Sporthallenkomplexes für Fechten, Judo und Volleyball, des Hauses der Athleten, der Trainigsstätte für Geräteturnen, der Mehrzweckhalle für Mannschaftssport und des Stadiongebäudes, um nur einige Beispiele zu nennen.

Für die Beseitigung „weiterer infrastruktureller Defizite“ stünden seit 2017 rund 29 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Siwana zur Verfügung. Unter anderem für Umkleidegebäude, die Athletikhalle Wintersport, die Bogensportanlage, die Sanierung der Großen Turnhalle oder diverse Outdoor-Sportstätten.

Nach Darstellung der Sportverwaltung muss auch noch abgewartet werden, ob die laufende Leistungssportreform auf Bundesebene Auswirkungen auf Berlin hat. Außerdem sollten die paralympischen Sportarten in die Entwicklung des Sportforums Hohenschönhausen einbezogen werden.

Gelungen sei dies bereits beim Schwimmen und der Leichtathletik. Zusätzlich solle das Sportforum „als Teamsport-Zentrum positioniert“ werden. Für Eishockey, Handball, Basketball, Volleyball, Beachvolleyball – und bei einer olympischen Anerkennung auch für Beachhandball.

Der Senat freut sich, dass das Bundesinnenministerium die Erarbeitung eines Masterplans unterstützen will. Auch erscheine die Einbindung eines externen Beratungsunternehmens für die weitere Standortplanung empfehlenswert. Die Sportverbände würden, wie bisher schon erfolgreich praktiziert, in die künftige Standortplanung einbezogen. Wann ein Masterplan vorliegen wird, ist dem Senatsbericht allerdings nicht zu entnehmen. Ulrich Zawatka-Gerlach

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