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Polizeibeamte stehen hinter explodierendem Feuerwerk. (Archivbild)

© picture alliance/dpa/TNN

Silvester-Krawalle in Berlin: Feuerlöscher auf Rettungswagen geworfen – Anklage gegen 15-Jährigen

Ein Jugendlicher soll in der Silvesternacht unter anderem einen Rettungswagen attackiert haben, in dem sich ein Notfallpatient befand. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

Nach den Silvester-Krawallen in Berlin hat die Staatsanwaltschaft einen 15-Jährigen angeklagt, der unter anderem einen Feuerlöscher auf einen Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) geschleudert haben soll. Da die Frontscheibe des Fahrzeugs zersplitterte, konnte dieses die Fahrt nicht fortsetzen – obwohl es einen Notfall an Bord hatte.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Jugendlichen nun einen Angriff auf Rettungskräfte, versuchte Körperverletzung sowie gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und gemeinschädliche Sachbeschädigung vor, wie ein Sprecher am Montag mitteilte. Den Schaden beziffere die Anklage auf 27.650 Euro.

Gegen den 15-Jährigen gibt es eine Reihe weiterer Vorwürfe. Insgesamt wirft ihm die Anklage laut Staatsanwaltschaft vier Taten vor, mit einem Gesamtschaden von mehr als 34.600 Euro.

So soll der 15-Jährige in der Silvesternacht um kurz nach Mitternacht mehrere Mülltonnen auf die Silbersteinstraße in Neukölln gerollt und diese umgestoßen haben. Dadurch sei es beinahe zu einem Unfall gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Nur 45 Minuten später soll der Angeklagte dann mit einem Feuerlöscher auf vier Scheiben der Bushaltestelle Bambachstraße eingeschlagen haben.

Berliner Staatsanwaltschaft erhebt in 26 Fällen Anklage

Anschließend habe der Jugendliche laut Anklage den Feuerlöscher auf die Frontscheibe des DRK-Rettungswagens geworfen. Weil der Rettungswagen daraufhin nicht mehr einsatzfähig war, wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Einsatzwagen der Berliner Feuerwehr alarmiert, um den Notfallpatienten ins Krankenhaus bringen zu können. Der 15-Jährige soll den Feuerlöscher dann auch auf die Scheibe dieses Rettungswagens geworfen haben.

Das Amtsgericht Tiergarten muss nun darüber entscheiden, ob und wann es zum Prozess kommt. Da der mutmaßliche Täter nicht volljährig ist, wird die Hauptverhandlung gegen ihn entsprechend des Jugendgerichtsgesetzes nicht öffentlich sein.

Beim vergangenen Jahreswechsel gab es bundesweit heftige Angriffe auf Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz. Besonders betroffen war die Bundeshauptstadt. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben bislang in 26 Fällen Anklage (Stand: 23. Juli) erhoben und mehrere Strafbefehle beantragt. Fünf Verurteilungen zu Geldstrafen seien bislang rechtskräftig, teilte der Behördensprecher mit.

Insgesamt lägen der Staatsanwaltschaft inzwischen 142 Ermittlungsverfahren vor. Beim Amtsgericht Tiergarten gab es erste Verurteilungen zu Bewährungsstrafen, die jedoch nicht rechtskräftig sind. (Tsp, dpa)

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