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Sorgenkind Schlosspark: Schnelle Einsatztruppe: Ein Verein kümmert sich um die Bucher Anlage

Der Bucher Bürgerverein kümmert sich seit zwei Jahren um den Schlosspark Buch. Am Aktionstag wird aufgeräumt und die Grünflächen werden gepflegt. Helfer sind willkommen. Achtung, die Aktion findet am 18. September statt.

Der Bucher Bürgerverein trifft sich am 18. September um 10 Uhr am Eingang der Schlosskirche an der Straße Alt-Buch. Helfer sind bei der Pflanz- und Aufräumaktion gern gesehen. Auskünfte unter Telefon 941 37 15 (Volker Wenda) und 949 1009 (Peter Schmoll) oder peter.schmoll@gmx.de. Kontakt können Sie zu den Initiatoren dieser Veranstaltung über einen Klick auf die Karte oben aufnehmen. Sie wollen sich an der Aktion beteiligen, aber an anderer Stelle aktiv werden? Hier können Sie Ihre eigene "Saubere Sache"-Aktion anmelden und mit dem Tagesspiegel in Kontakt treten.

Park-Freunde der ersten Stunde. Volker Wenda (mit Buch) und Peter Schmoll setzen sich für die Pflege des verwildernden Areals in Buch ein.

© Georg Moritz

Der Schlosspark Buch am nordöstlichen Berliner Stadtrand hat seine besten Zeiten lange hinter sich. Die vor mehr als 200 Jahren angelegten Teiche, Wasserläufe, Blickachsen und geschickt arrangierten Hügel sind nur noch auf den zweiten Blick zu erkennen. Einige Seen trocknen langsam aus, Wege wachsen zu. „Mit dem jetzigen Zustand geben wir uns nicht zufrieden“, sagt Volker Wenda vom Bucher Bürgerverein, der sich seit zwei Jahren bei Arbeitseinsätzen um den vernachlässigten Park kümmert.

Besonders groß ist der Verlust des barocken Schlosses und der Orangerie. Beides wurde 1964 – „wegen Baufälligkeit“ – abgebrochen. Der Schlosskirche von 1736 fehlt seit einem Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg der Turm. Neuerdings kann ein Viertel des weitläufigen Parks schräg gegenüber dem S-Bahnhof Buch gar nicht mehr betreten werden, Zäune versperren den Durchgang. Auf Zetteln des Bezirksamtes Pankow lesen sich die Erklärungen etwas diffus, es ist von „nachlassender Vitalität der Bäume“, „seltenen Käfern“ und von einer Aufhebung der Sperrung erst nach dem „Ableben der Bäume“ die Rede.

Der Park müsse seine alte Schönheit zurückgewinnen, fordert Volker Wenda. „Der Zaun zum Beispiel sieht aus, als sei er für die Ewigkeit gebaut.“ Man müsse notfalls nur die alten und nicht mehr standfesten Bäume fällen und die Tiere umsiedeln. Da das Gelände vom Bezirksamt nur mit einer sehr niedrigen Pflegestufe beurteilt worden sei, reiche die Betreuung durch das Grünflächenamt auf alle Fälle nicht aus.

Damit die Anlage nicht gänzlich verwildert, trifft sich einmal im Monat eine Gruppe unentwegter Enthusiasten zu Arbeitseinsätzen. Die Teilnehmerzahl schwankt zwischen fünf und 50. „Wichtig ist aber, dass überhaupt etwas passiert“, sagt Mitorganisator Peter Schmoll. „Deshalb machen wir auch sehr gern bei der Tagesspiegel-Aktion mit.“ Zwar passt das Datum des Aktionstages am 15. September nicht in den Zeitplan der meisten Mitglieder des Bürgervereins, aber die Parkfreunde treffen sich am 18. September. „Wir wollen auf der Fläche vor dem einstigen Schlossfundament Herbstblumen in die Erde bringen, das seit langer Zeit auf den Wiesen liegende Stroh beseitigen und einige Wege vom Wildwuchs freischneiden“, sagt Peter Schmoll.

Tatsächlich zieht es nicht nur Bewohner der umliegenden Hochhäuser zu Spaziergängen auf das schon seit mehr als 110 Jahren zu Berlin gehörende Areal. 1898 hatte es die wachsende Großstadt als Teil der am nordöstlichen Rand gelegenen Rieselfelder erworben. Abwässer wurden hier nie in die Erde gebracht, diese Arbeiten begannen erst in der weiteren Umgebung und zogen sich bis ins rund zehn Kilometer entfernte Hobrechtsfelde. So blieb der Schlosspark auch für Patienten des Bucher Klinikbereichs immer eine Oase der Erholung. Auch heute gehören die Patienten aus Buch zu den Besuchern. Im westlichen Park-Teil dagegen geht es oft rasant zu. Der beliebte Radfernweg zwischen Berlin und Usedom verläuft hier entlang der Panke. Für eine gemütliche Rast gibt es allerdings kaum Möglichkeiten. Verrostete und teilweise zerstörte Laternenpfähle erinnern sogar an einen besonderen Luxus aus DDR-Zeiten: Der Hauptweg durch den Park war beleuchtet.

„Die brauchen wir gar nicht wieder, weil die Kosten viel zu hoch wären“, sagt Peter Schmoll. „Wir würden uns schon über ein größeres Engagement der umliegenden Schulen freuen, die bestimmte Areale in ihre Obhut nehmen könnten.“

Der Bucher Bürgerverein trifft sich am 18. September um 10 Uhr am Eingang der Schlosskirche an der Straße Alt-Buch. Helfer sind bei der Pflanz- und Aufräumaktion gern gesehen. Auskünfte unter Telefon 941 37 15 (Volker Wenda) und 949 1009 (Peter Schmoll) oder peter.schmoll@gmx.de. Kontakt können Sie zu den Initiatoren dieser Veranstaltung über einen Klick auf die Karte oben aufnehmen. Sie wollen sich an der Aktion beteiligen, aber an anderer Stelle aktiv werden? Hier können Sie Ihre eigene "Saubere Sache"-Aktion anmelden und mit dem Tagesspiegel in Kontakt treten.

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