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Die Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin.

© Imago/Rolf Zöllner

Tagesspiegel Plus

SA-Mann auf dem Taufbecken, Christus als Muskelmann: Der schwierige Umgang mit einer Berliner Kirche voller NS-Symbole

In der Martin-Luther-Gedächtniskirche in Mariendorf finden derzeit keine Gottesdienste statt. Die Evangelische Landeskirche und die Gemeinde suchen nach einer Lösung, wie man die Kirche nutzen kann.

Die Martin-Luther-Gedächtniskirche in Mariendorf ist einzigartig in Deutschland. Nirgendwo in einem Gotteshaus ist heute noch so sichtbar, wie stark der Einfluss des Nationalsozialismus in der Evangelischen Kirche war. Bei der Grundsteinlegung 1933 waren SA-Männer in Uniform zugegen, bei der Einweihung des Baus mit einem gewaltigen Triumphbogen wurden 1935 nicht nur Kirchen-, sondern auch Nazilieder gesungen. „Die Martin-Luther-Gedächtniskirche ist gewissermaßen ein ideologisch aufgeladenes, hochgradig NS-belastetes Gesamtkunstwerk“, schreibt Beate Rossié in ihrem Buch „Kirchenbau in Berlin 1933 – 1945“.

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