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Der unter Anhängern der rechtsextremistischen Grauen Wölfe verbreitete Wolfsgruß (Symbolbild).

© imago/Jochen Tack

Rechtsextremisten-Gruß vor türkischem Konsulat: Berliner Polizei muss Erdogan-Anhänger und pro-kurdische Demonstranten trennen

Am Dienstagabend kam es vor dem Ende der türkischen Präsidentschaftswahlen zu Auseinandersetzungen. 70 Polizisten mussten eingreifen. Es ist nicht der erste Vorfall.

Am Dienstagabend ist es in unmittelbarer Nähe des türkischen Generalkonsulat in Berlin an der Heerstraße zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von Präsident Erdoğan und pro-kurdischen Demonstranten gekommen. Wie eine Polizeisprecherin dem Tagesspiegel bestätigte, versammelten sich 19 Uhr etwa 100 Menschen im Bereich der Kreuzung Jafféstraße und Heerstraße.

Dabei sollen von den Anwesenden der unter den rechtsextremistischen „Grauen Wölfen“ in der Türkei verbreitete Wolfsgruß gezeigt sowie auch Rufe der militanten kurdischen Arbeiterpartei PKK skandiert worden sein. Gegen 19.45 Uhr eskalierte die Situation in einer verbalen Auseinandersetzung zwischen zwei Personen, die von Mitarbeitern des Generalkonsulats geschlichtet werden konnte. Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet, sollen sich unter den Erdogan-Anhängern auch Mitglieder der „Grauen Wölfe“ befunden haben.

Gegen 21 Uhr gab es laut Polizei erneut Auseinandersetzungen zwischen den Personengruppen, woraufhin diese auf gegenüberliegende Fahrbahnseiten getrennt werden mussten. Auch die Fahrbahn musste hierfür kurzzeitig gesperrt werden.

Insgesamt waren etwa 70 Einsatzkräfte vor Ort. Festnahmen gab es laut Polizei keine, jedoch eine „freiheitsbeschränkende Maßnahme“ – damit sind in der Regel Untersuchungen oder kurzzeitige Festhaltungen der Polizei gemeint.

Im Zuge der diesjährigen türkischen Präsidentschaftswahl war dies nicht der erste Konflikt in Berlin. Am Montag kam es zu einem Autokorso von Oppositionsanhängern, der vom Hermannplatz zum Generalkonsulat in Charlottenburg führte. Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtete, hatten Polizisten Teilnehmer des Autokorsos dazu gedrängt, ihre Fahrt vorzeitig zu beenden, um eine direkte Auseinandersetzung mit Erdoğan-Anhängern zu verhindern.

Die Präsidentschaftswahl findet am kommenden Sonntag, 14. Mai, statt. Für türkische Staatsbürger, die im Ausland leben, endete sie jedoch bereits am Dienstag. Laut aktuellen Umfragen liefert sich Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğl. Im Generalkonsulat an der Heerstraße befindet sich das einzige Wahllokal in Berlin.

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