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Polizisten am 1. Mai 2020 im Einsatz in der Oranienstraße in Kreuzberg.

© imago images/Christian Spicker

Polizist schlug ihr mit Faust ins Gesicht: Gregor Gysi unterstützt Journalistin bei Klage gegen Berliner Senat

Ein Beamter verletzte die Videojournalistin Lea Remmert am 1. Mai 2020 in Kreuzberg. Ihre Klage scheiterte im ersten Anlauf am Landgericht, nun hat sie Berufung eingelegt.

Die Journalistin Lea Remmert klagt mit Unterstützung des prominenten Bundestagsabgeordneten Gregor Gysi (Die Linke) gegen den Berliner Senat. Remmert fordert Schmerzensgeld und die Übernahme der Behandlungskosten, nachdem ihr ein bislang unbekannter Polizeibeamter am Rande der Demos am 1. Mai 2020 mit der Faust ins Gesicht geschlagen hatte.

Im Dezember war Remmert mit ihrer Klage vor dem Berliner Landgericht gescheitert. Dieses wies die Klage ab. Die zuständige Richterin erkannte in dem Vorfall allerdings keinen Vorsatz oder eine fahrlässige Handlung des Beamten – und gab Remmert auch eine gewisse Mitschuld. Der Vorwurf: Sie habe sich „um spektakulärer Aufnahmen willen“ freiwillig selbst in Gefahr gebracht. Nun hat Remmert nach eigenen Angaben Berufung eingelegt.

Damals war Remmert im Auftrag der Nachrichtenagentur „Nonstopnews“ unterwegs, um die Mai-Demonstrationen zu filmen. Plötzlich sei die Situation unübersichtlich geworden: Ein Polizist sei direkt auf sie zugekommen und habe ihr unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen, schilderte Remmert dem Tagesspiegel. Durch den Schlag erlitt sie diverse Verletzungen: Unter anderem war ihr Nasenbein geprellt, zwei ihrer Schneidezähne brachen ab.

Mit Verweis auf den fehlenden Tatverdächtigen lehnte die Senatsverwaltung für Finanzen bereits 2021 eine Forderung nach Schmerzensgeld von Remmert und ihrem Anwalt ab. Die Senatsverwaltung kam zu dem Schluss, dass der unbekannte Polizeibeamte nicht „bewusst“ gehandelt habe.

Der Linken-Politiker Gregor Gysi ist neben seiner Funktion als Bundestagsabgeordneter auch als Anwalt tätig. Regelmäßig übernimmt er öffentlichkeitswirksame Mandate: So verteidigte er etwa im November einen Klimaaktivisten der „Letzten Generation“, der wegen seiner Beteiligung an Straßenblockaden zu einer Geldstrafe verurteilt worden war.

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