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Ein junges Mädchen erhält eine Impfung.

© IMAGO/HalfPoint Images/imago

Tagesspiegel Plus

Mehr Masernausbrüche bei Berliner Kindern: „Das Gesetz wird offenbar nicht hundertprozentig durchgesetzt“

Reinhard Bartezky ist Kinder- und Jugendarzt in Neukölln und Landesverbandsvorsitzender beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Der Anstieg der Masernfälle beunruhigt ihn.

Herr Bartezky, seit Jahresbeginn gibt es in Berlin vermehrt Masernausbrüche. Sie sind Kinder- und Jugendarzt in Berlin-Neukölln und Landesverbandsvorsitzender beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Wie bedrohlich ist die Situation?
Es gibt definitiv einen Anstieg und vermehrte Fälle, die mich als Kinderarzt beunruhigen. Wir haben jetzt in Deutschland bis zur neunten Kalenderwoche 2024 schon 84 Masernerkrankungen, davon 16 Fälle in Berlin. Zum Vergleich: 2022 gab es deutschlandweit 15 Erkrankungen, 2023 waren es im gesamten Jahr 80 Fälle. Das ist eine ungute Dynamik, aber von einer Pandemie nach wissenschaftlichen Kriterien sprechen wir noch nicht, und ich möchte keine Panik verbreiten. Wir müssen jetzt aber unbedingt verhindern, dass weitere Kinder erkranken und sich das Virus verteilt. Das schaffen wir nur, wenn wir alle Impflücken schließen.

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