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Erzbischof Heiner Koch.

© Jens Kalaene/dpa

Lob für Koalitionsvertrag: Erzbischof Koch begrüßt Aufwertung des Religionsunterrichts in Berlin

Der katholische Erzbischof Heiner Koch lobt den Koalitionsvertrag von CDU und SPD. Das Engagement der Kirchen im sozialen und theologischen Bereich werde darin wertgeschätzt.

Erzbischof Heiner Koch, Leiter des Erzbistums Berlin, begrüßt die im schwarz-roten Koalitionsvertrag vereinbarte Wiedereinführung von Religion als ordentliches Unterrichtsfach im Rahmen eines Wahlpflichtbereichs. „Zum Zusammenhalt der Gesellschaft gehört auch, dass bereits Kinder und Jugendliche eine Vertiefung der eigenen religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen vornehmen und sich mit dieser mit zunehmendem Alter auch auseinandersetzen können“, teilte Koch mit.

Koch begrüßte deshalb, „dass die Koalition beabsichtigt, wie in nahezu allen anderen Bundesländern, ein Unterrichtsfach einzuführen, das staatlich organisiert und beaufsichtigt, sowie von den jeweiligen Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaften inhaltlich verantwortet wird“.

Bruch mit Berliner Besonderheit

Die CDU hatte in Verhandlungen mit der SPD durchgesetzt, dass mit einer Berliner Besonderheit gebrochen wird. Die besteht darin, dass Religion bislang kein ordentliches Unterrichtsfach ist. Stattdessen wird der Unterricht in Verantwortung der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften erteilt. Deshalb ist das Fach freiwillig, wird nicht benotet und meist in die Randstunden verlegt.

Kirchen werden als bereichernde Partner im Einsatz für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gewürdigt.

Heiner Koch, Erzbischof des Erzbistums Berlin, Brandenburg und Vorpommern

Koch begrüßte aber auch ausdrücklich, „dass Kirchen im Koalitionsvertrag als bereichernde Partner im Einsatz für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gewürdigt werden“. Damit werde das vielfältige Engagement in stadtweiten Bündnissen und auch der Einsatz vieler Pfarreien, Gruppen und Verbände in Initiativen in Bezirken und Stadtteilen wertgeschätzt. In diesem Zusammenhang gebe es schon jetzt in vielen Fällen eine intensive Zusammenarbeit mit Menschen, die anderweitig oder nicht religiös orientiert seien.

Zu einer guten gesellschaftlichen Entwicklung, sagte Koch, gehöre an vorderster Stelle ein Bildungssystem, das allen Kindern und Jugendlichen – unabhängig vom familiären Hintergrund oder finanziellen Möglichkeiten der Eltern – einen fairen Zugang zu Bildungschancen eröffne. Das Erzbistum bringe sich ein mit einer Vielzahl von Kindertagesstätten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen.

Es sei erfreulich, dass die Koalition beabsichtige, durch Zuwendungen diejenigen Schulen zu stärken, die inklusiv arbeiteten und eine soziale Durchmischung der Schülerinnen und Schüler gewährleisteten. Da bisher lediglich ein Teil der Personalkosten erstattet werde, sei es gut, dass die Koalition die Schulträger auch beim Unterhalt und etwaigen Sanierung von Gebäuden unterstützen wolle.

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