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Die Fans von Hertha BSC hoffen auf bessere Zeiten ihres Klubs.

© IMAGO/camera4+

Exklusiv

Koalitionsgespräche in Berlin: CDU und SPD wollen neues Hertha-Stadion

Jahrelang ging es nicht voran. Die Koalitionsverhandler von CDU und SPD wollen nun ein klares Zeichen für den Stadionneubau von Hertha BSC setzen.

Mitten im Abstiegskampf bekommt der Fußball-Bundesligist Hertha BSC Rückendeckung aus den Reihen der künftigen schwarz-roten Regierungskoalition für den Bau eines neuen Stadions. Der Club soll vom möglichen neuen Regierungsbündnis politisch bei den Plänen für ein Stadionneubau stärker unterstützt werden als bisher.

Darauf sollen sich die sportpolitischen Verhandler von CDU und SPD geeinigt haben, wie der Tagesspiegel aus Kreisen der Koalitionsverhandlungen erfuhr. Damit dürfte sich die Hoffnung, die Hertha-Fans mit Blick auf eine mögliche schwarz-rote Regierungsbildung hatten, erfüllen.

Seit Jahren will der Verein aus dem riesigen Olympiastadion ausziehen und ein neues Stadion bauen. Zuletzt stockten die Planungen, in der rot-grün-roten Koalition standen die Linken dem Vorhaben ablehnend gegenüber. Insbesondere die Standortfrage sorgte für jahrelange Diskussionen.

In der zuständigen Arbeitsgruppe „Sport und Bürgerschaftliches Engagement“ wird im Rahmen der Koalitionsverhandlungen wohl noch um eine Formulierung zum geeigneten Ort für ein neues Stadion gerungen. Dass der Stadionneubau kommen soll, darüber sollen sich Verhandler von CDU und SPD-Politiker einig zu sein.

Die Aufnahme in den Koalitionsvertrag wäre – gerade in diesen nicht einfachen Tagen für unseren Verein – ein sehr wichtiges Zeichen für die Zukunft von Hertha BSC.“

Hertha-Präsident Kay Bernstein

Die Arbeitsgruppe will Anfang kommender Woche den Dachgruppen von CDU und SPD ihre Vorschläge für die sportpolitische Entwicklung Berlins vorlegen. Die Dachgruppen um CDU-Chef Kai Wegner und die SPD-Vorsitzenden Franziska Giffey und Raed Saleh werden dann final entscheiden, inwiefern der Stadionneubau auch in den Koalitionsvertrag einfließt.

Für den Berliner Traditionsverein wäre der politische Rückhalt für das Langzeitvorhaben ein Hoffnungsschimmer in schwierigen Tagen. Hertha BSC steht derzeit auf Platz 15 in der Tabelle der ersten Bundesliga und kämpft um den Klassenerhalt.

Zu der sich abzeichnenden Einigung sagte Hertha-Präsident Kay Bernstein dem Tagesspiegel: „Wir freuen uns natürlich, dass das Projekt Hertha-Stadion in den Koalitionsverhandlungen positiv aufgenommen und besprochen wurde. Die Aufnahme in den Koalitionsvertrag wäre – gerade in diesen nicht einfachen Tagen für unseren Verein – ein sehr wichtiges Zeichen für die Zukunft von Hertha BSC.“ Man sei bereit, die Realisierung mit aller Kraft anzugehen.

Die noch amtierende Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) hatte Anfang 2022 das Lindeneck im Nordwesten des Olympiaparks als Bauplatz ins Spiel gebracht. Derzeit prüft eine Expertenkommission den möglichen Standort. Dabei unterstützt ein auf Berliner Großprojekte spezialisierter Experte den Club: Der ehemalige BER-Chef Engelbert Lütke Daldrup berät Hertha BSC in der Standortfrage.

Der Fußballverein selbst hat bereits im vergangenen Sommer seine Vorstellungen für eine neue Arena vorgestellt: Demnach soll das neue Stadion in Anlehnung an das legendäre Stadion der Boca Juniors in Buenos Aires von einer steilen und engen Tribünenarchitektur geprägt sein. Sollte die Wahl für den Standort tatsächlich auf das zwischen Maifeldtribüne und Glockenturm gelegene Lindeneck fallen, müsste allerdings noch eine Lösung für einen anderen Sportverein gefunden werden: Auf dem Gelände stehen aktuell die Ställe und Hütten eines Berliner Reiterklubs.

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