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Aktivisten haben sich während einer Straßenblockade der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ auf der Stadtautobahn A100 an einem Mietwagen festgeklebt. (Archivbild)

© dpa/Sebastian Gollnow

Klimablockaden in Berlin: „Letzte Generation“ behindert erneut zwei Rettungswagen im Einsatz

Erneut sind Rettungskräfte im Einsatz durch Blockaden der „Letzten Generation“ behindert worden. Die Polizei leitete nach den Aktionen am Donnerstag 35 Ermittlungsverfahren ein.

Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ haben mit einer Blockade am Donnerstag erneut Einsatzkräfte der Feuerwehr behindert. Durch eine Blockade auf der A100 zwischen den Anschlussstellen Messedamm und Kaiserdamm in südlicher Richtung seien zwei Rettungswagen, die auf dem Weg zu einem Notfall waren, sowie ein Taxi, das einen Seelsorger zu einem Einsatz fuhr, behindert worden, bestätigte ein Feuerwehrsprecher auf Nachfrage. Zuerst hatte die „Berliner Zeitung“ berichtet. 

Nach Angaben des Feuerwehrsprechers kam es nach bisherigen Erkenntnissen nicht zu konkreten medizinischen Folgen für die betroffenen Personen. Er wies zudem darauf hin, dass Einsatzkräfte der Feuerwehr im Alltag immer wieder durch verschiedenste Verkehrsprobleme aufgehalten würden. Dennoch stellten die Klimablockaden für die Feuerwehr eine große Herausforderung dar.

Klimaaktivisten hatten am Donnerstag erneut an mehreren Stellen den Verkehr gestört. Auf der A100 zwischen den Anschlussstellen Messedamm und Kaiserdamm hatten sich mehrere Aktivisten in südlicher Richtung mit zwei Mietfahrzeugen quer über die Fahrbahn gestellt und so die komplette Breite der Autobahnfahrspur eingenommen. Mit einem Sand-Harz-Gemisch klebten sie sich anschließend auf die Fahrbahn und unter die angemieteten Autos. Zudem blockierte ein Rollstuhlfahrer die Fahrbahn, wie auf Fotos von der Aktion zu sehen ist.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin vom Freitag wurden wegen der Blockaden am Donnerstag insgesamt 35 Strafermittlungsverfahren, 23 Ordnungswidrigkeitsverfahren und ein Verkehrsordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Die meisten Ermittlungsverfahren liefen wegen Nötigung im Straßenverkehr und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, hieß es.

Durch Blockaden der „Letzten Generation“ werden in Berlin immer wieder Rettungswagen, die auf dem Weg zu Notfällen sind, behindert. Im Oktober 2022 hatte ein Fall für besonderes Aufsehen gesorgt. Damals war eine Radfahrerin bei einem Unfall mit einem Betonmischer auf der Bundesallee in Wilmersdorf gestorben, ein Spezialwagen der Feuerwehr stand wegen einer Blockade im Stau. Die Einsatzkräfte entschieden sich daher zu einer sogenannten Crash-Rettung ohne technische Hilfe, um den Lkw anzuheben. Die Frau wurde gerettet, verstarb aber später.

Später teilte die Berliner Staatsanwaltschaft mit, dass die beteiligten Klimaaktivisten keine Mitschuld am Tod der Frau trugen. Die Obduktion der Frau habe ergeben, dass die Radfahrerin durch den Unfall so schwere Verletzungen erlitten hatte, dass ihr Leben nicht mehr hätte gerettet werden können, hieß es im April dieses Jahres. (Tsp)

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