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Frühling in Berlin

© IMAGO/Jürgen Held

Karneval der Kulturen, Volksfest und mehr: 13 Tipps fürs Pfingstwochenende in Berlin – und drei obendrauf

Auch neben dem Karneval der Kulturen hat Berlin am Wochenende viel zu bieten. Wir haben Ideen für die sonnigen Tage gesammelt – und Alternativen für Drinnenbleiber.

Sonnenschein und bis zu 23 Grad. Pünktlich zum anstehenden Pfingstwochenende spielt auch das Wetter in Berlin wieder mit. Karneval, Märkte, Volksfest – für Berliner:innen gibt es am langen Wochenende einiges zu erleben. Hier sind unsere Pfingst-Tipps.


1. Karneval der Kulturen

Der Karneval der Kulturen bedeutet immer auch: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

© imago/Beata Siewicz

Ohne Zweifel, im Mittelpunkt des diesjährigen Pfingstwochenendes steht der Karneval der Kulturen mit Musik, Tanz, Akrobatik und kultureller Vielfalt. Nach dreijähriger Pause darf der bunte Straßenumzug erstmals wieder in voller Bandbreite stattfinden. Der große Umzug findet am Pfingstsonntag statt, am Freitag startet das Straßenfest rund um den Blücherplatz.

Route, Straßenfest und Sperrungen zum Karneval der Kulturen.

© Grafik: Tsp/Infografik | Quelle: Veranstalter

Am Pfingstsamstag dürfen zudem alle Kinder unter dem Motto „Spiel mit dem Kuba-Krokodil“ beim Kostümumzug durch Kreuzberg ziehen. Los geht’s um 11.30 Uhr am Mariannenplatz. Auf Hüpfburgen, Klettertürmen und Trampolinen können Familien ihre Kinder zwischen 14 und 19 Uhr im Görlitzer Park toben lassen.

Karneval der Kulturen, Fr. bis Mo., 27. bis 29. Mai, kostenloser Eintritt. Infos online unter www.karneval.berlin


2. Berlins Strandbäder

Mutige können in Strandbädern anbaden – und Warmduscher gucken vom Strandkorb aus zu.

© dpa/Fabian Sommer

Zum Schwimmen ist es vielleicht noch nicht warm genug. Doch in Berlins Strandbädern hat die Saison bereits begonnen – und um bei sonnigem Wetter die Füße in den Sand zu stecken, ist es nie zu früh.

Das Köpenicker Strandbad Wendenschloss lädt dieses Wochenende zu einem „sonnigem Pfingsten im Biergarten“ ein. Wer sich noch nicht traut, das Strandbad am Nordufer des Langen Sees einzuweihen, kann es sich stattdessen in der grünen Biergarten-Oase gutgehen lassen – mit Blick auf den weißen Sandstrand und einem frisch Gezapften. Am Wochenende gibt es dann auch Maibowle – extra für Pfingsten.

Seit Anfang Mai hat auch das Strandbad Plötzensee seine Türen wieder für alle Badegäste geöffnet. Mit neuem Kurzzeittarif des Freibads können Besucher am langen Wochenende zwei Stunden für zwei Euro schwimmen gehen – oder am Strand entlangspazieren.

Strandbad Wendenschloss, Möllhausenufer 30, Köpenick, Mo. bis So., 9 bis 22 Uhr. Infos online unter strandbad-wendenschloss.berlin

Strandbad Plötzensee, Nordufer 26, Wedding, Mo. bis So., 9 bis 22 Uhr, Badeschluss 19 Uhr. Mehr Infos online unter strandbad.ploetzensee.de


3. Freiluftkino Rehberge

Freiluftkinos sind die Saison gestartet.

© dpa//Britta Pedersen

Vom Strandbad Plötzensee nur wenige Fahrrad-Minuten entfernt liegt das Freiluftkino Rehberge. Hier kann man unter freiem Himmel den Abend mit dem Hollywood-Drama „Der Gesang der Flusskrebse“ (Sa., 27. Mai) oder Familienfilmen wie „Oskars Kleid“ (So., 28. Mai) ausklingen lassen. Die Freilichtbühne versteckt sich im Volkspark Rehberge. Vor großem Publikum werden hier Filmklassiker auf die aufblasbare Leinwand projiziert. Wer Glück hat und nicht zu spät vor Filmbeginn aufkreuzt, muss in der Kioskschlange auch nicht allzu lange auf Popcorn, Softdrinks und weitere Snacks warten.

Windhuker Str., Volkspark Rehberge, Filmstart: ca. 21.30 Uhr. Programm und weitere Infos online unter freiluftkino-rehberge.de


4. Pfingst-Dampfer

Wer die „Moby Dick“ nicht kennt, ist kein echter Berliner.

© imago/Jürgen Ritter

Die strahlende Pfingstsonne eignet sich perfekt für einen Ausflug über Berlins Wasserstraßen. Der Dampferstar Berlins, die „Moby Dick“, lädt am Wochenende zu einer zweistündigen Dampferfahrt über die Oberhavelseen im Norden der Stadt ein.

Mit großer schimmernder Flosse, schwarz-weißen Schuppen und nadelspitzem Gebiss sticht das riesige Wassertier bereits von weitem ins Auge. Passagiere können es sich je nach Wetter im Bootsinneren – dem Bauch von „Moby Dick“ –, oder auf dem Sonnendeck auf seinem Rücken gemütlich machen. Erwachsene zahlen für die Dampferfahrt 17,40 Euro.

Startpunkt: Tegel Greenwichpromenade, So. und Mo., 12, 15 und 17.45 Uhr. Tickets unter www.sternundkreis.de


5. Keramik-Trödel

Keramikkrüge müssen nicht zwangsläufig mit Bier gefüllt werden.

© imago images/robertkalb photographien

Keramik gefällig? Produkte aus Steingut und Porzellan finden Besucher:innen im Museumsgarten an der Schustehrusstraße. Der Förderverein des Keramik-Museums Berlin lädt Pfingstsonntag und -montag zum Keramik-Trödel ein – mit skurrilen Keramikobjekten und Gebrauchtgeschirr. Keramikbegeisterte können auch in die drei Sonderausstellungen des Museums besuchen.

Schustehrusstraße 13, Charlottenburg, 28. und 29. Mai, 11 bis 17 Uhr, Eintritt: vier Euro (ermäßigt: zwei Euro). Infos online unter: www.keramik-museum-berlin.de


6. Volksfest in Steglitz

Bei der Steglitzer Woche gibt es – neben Bier, Wein oder Aperol – auch Musik.

© imago/localpic

Eine Mischung aus Kultur und Rummel bietet die Steglitzer Woche. Das Volksfest ist eine traditionelle Frühlingsveranstaltung im Festpark am Teltowkanal. Auch wenn die Anzahl an Ständen nicht dem Karneval der Kulturen gleichkommt, gibt es auch hier viel Programm für kleine Besucher:innen: Kult-Karussells, Autoscooter und Pferderennen. Wer möchte, kann auch vom Biergarten aus der Live-Musik am Bühnen-Pavillon lauschen.

Parkanlage am Teltowkanal (Bäkestraße), 26. Mai bis 11. Juni, 14 bis 22 Uhr, Eintritt frei. Infos online unter: volksfest-berlin.de


7. Antikflohmarkt

Wer beim Riesenflohmarkt in Karlshorst etwas erstehen will, muss sich entscheiden: Der Karneval der Kulturen ist doch ziemlich weit weg.

© imago images/Hohlfeld

Weit entfernt vom Karnevalstrubel lockt der Riesenflohmarkt in Karlshorst Antiquitäten- und Retro-Liebhaber aus ganz Berlin an – diesmal auch am Pfingstwochenende. Auf der Pferderennbahn breiten Antikhändler ihre großen und kleinen Schätze aus. Hier findet man keine Neuware, alles ist vintage – Taschenuhren, Porzellan, Möbel und schräge Antiquitäten.

Für ambitionierte Sammler:innen sind die Spezialstände mit Briefmarken und alten Münzen ein absolutes Muss. Bei intensiver Suche findet man neben Trödel-Trash aus den 1960er und 1970er-Jahren mit Sicherheit auch das ein oder andere Sammlerstück.

Treskowallee 159, Karlshorst, 27. bis 29. Mai, 9 bis 17 Uhr, Eintritt frei. Infos online unter: pferdesportpark-berlin-karlshorst.de


8. Pfingstkonzerte im Zoo

Das Pfingstkonzert im Zoo ist ein Klassiker. „Ulli und die grauen Zellen“ bringen im Rahmen vom Kultursommer auf der Bismarckhöhe.

© imago images/Future Image

An Pfingsten soll es auch im Zoo musikalisch werden. Die Pfingstkonzerte starten um 11 Uhr mit „Jungle Jazz“. Um 13 Uhr steht Jonny Karacho mit „Punkrock für Kids“ auf dem Programm und um 14.30 Uhr folgen „Ulli & die grauen Zellen“, die Band um RBB-Reporter Ulli Zelle, der Soul- und Rocksongs der 60er und 70er singt. Anschließend können Besucher auf dem Zoogelände unbekannte Tierarten und viele grüne Ecken entdecken. Das Angebot ist kostenlos für alle mit Tages- oder Jahreskarte.

Hardenbergplatz 8, Charlottenburg. Pfingstkonzerte am Sonntag ab 11 Uhr. Infos online unter: www.zoo-berlin.de


Jeden Donnerstag bietet unser „Weekender“-Newsletter Tipps zum Ausgehen und zum gemütlichen Daheimbleiben – eine handverlesene Auswahl persönlicher Empfehlungen unserer Kulturredakteur:innen. Das sind ihre Tipps für das Wochenende.


9. Daido Moriyama im C/O Berlin

Diese Bilderfülle muss man erstmal verdauen. Der heute 84-jährige Daido Moriyama hat sich wie ein Fotojunkie seinem Medium verschrieben. Mit Angriffslust, oft brutaler Direktheit, engen Anschnitten, in grobkörnigen Schwarzweißbildern sezierte der Fotograf die Kultur seines Landes, vor allem in Tokio, wo er ab 1961 lebte. In der Retrospektive seines bis heute anhaltenden Schaffens bei C/O Berlin wird überall der Konflikt zwischen japanischer Tradition und den westlichen Einflüssen infolge der amerikanischen Besatzung augenfällig. Die gesamte Ausstellungsrezension von Jens Hinrichsen können Sie hier lesen.

Daido Moriyama. Retrospektive, bis 7.9., C/O Berlin, täglich von 11 bis 20 Uhr, Eintritt 6-12 Euro


10. „Gezi – Ten Years After“ im Gorki-Theater

„Gezi – Ten Years After“ ist angedockt an den 6. Berliner Herbstsalon des Gorki Theaters, überschrieben als „Prolog im Frühling“. Intendantin Shermin Langhoff – die das Festival zusammen mit Co-Kurator Erden Kosova verantwortet – sagt mit Blick auf die aktuelle Situation in der Türkei: „Frühling haben wir uns in mehrfacher Hinsicht gewünscht. Gekommen ist er nicht wirklich.“ Das Festival – das zwei Tage vor der türkischen Stichwahl eröffnet wird – zeigt nun einen Monat lang über 60 Sonderveranstaltungen, auf die Beine gestellt von 17 Programm-Macher:innen. Unser Theaterexperte Patrick Wildermann hat hier über das Festival geschrieben.

„Gezi – Ten Years After“, 26.5. bis 25.6., Maxim Gorki Theater, Programm und Preise finden Sie hier.


11. „All the Beauty and the Bloodshed“ im Kino

Zwei Jahre lang hat Regisseurin Laura Poitras Nan Goldin bei den Meetings mit ihrer Protestgruppe begleitet und die Künstlerin interviewt. Entstanden ist keine klassische Dokumentation mit Interviews und Archivmaterial, sondern ein neues Kunstwerk mit Goldins Kunst im Zentrum. Das Werk erzählt, wie eine erfolgreiche Künstlerin gegen eine reiche Familien-Dynastie kämpft, die Museen in Amerika und anderswo mit Anbauten, Zuwendungen und Schenkungen bedenkt. Im Zentrum steht aber nicht Nan Goldins Feldzug gegen das schmutzige Geld, sondern ihr Leben insgesamt, ihre Fotografie, ihr politischer Aktivismus – eines ist vom anderen nicht zu trennen. Kunstredakteurin Birgit Rieger hat den Film vorab gesehen, die Besprechung finden Sie hier.

„All the Beauty and the Bloodshed“, Regie: Laura, USA 2022, 117 Minuten, FSK ab 12 Jahren, ab 25.5. in diversen Berliner Kinos


12. Theater für Teens: „Beautiful Thing“

Theater für junges Publikum: Was heißt schon normal? 

© jörg metzner/Jörg Metzner

Die urbane Lovestory „Beautiful Thing“ (Jonathan Harvey) hatte 1993 großen Erfolg, ein klassisches, queeres Coming-of-Age-Szenario – verortet in einer Londoner Stadtrandsiedlung der prekären Sorte. Im Theater an der Parkaue hat jetzt Regisseurin Babett Grube das Stück wiederentdeckt und in einer neuen Übersetzung von Lisa Wegener inszeniert. Als Reminiszenz an die 90er weht noch ein Vorhang aus funkelnden CDs über die weitgehend abstrakt gehaltene Hochhaussiedlungs-Bühne von Camille Lacadee, ansonsten aber entfaltet sich die Geschichte in größtmöglicher Gegenwärtigkeit, angepasst an Berliner Verhältnisse. Die gesamte Rezension von Patrick Wildermann finden Sie hier.

„Beautiful Thing“, ab 14 Jahren, 25.5. 18 Uhr, 26.5. 10 Uhr, 7-13 Euro, weitere Infos und Karten


13. Ausflug nach Potsdam

Zwei neue Festivals rollen am langen Pfingstwochenende auf Potsdam zu: In Babelsberg eröffnet das Thalia-Kino die erste Ausgabe der Kinderfilmtage und in der Innenstadt bietet das Kunsthaus Sans Titre der Singer-Songwriter-Szene eine Bühne. Aber auch zu Klassikern avancierte Formate wie das Festival Psychomania Rumble im Lindenpark oder das familienkompatible Ritterfest finden wieder statt. Auch sonst bietet das Wochenende einige Extravaganzen. PNN-Kollegin Lena Schneider hat für Sie die Höhepunkte hier zusammengefasst (T+).


Zugabe für „Drinnies“

Für alle, die es sich partout zu Hause gemütlich machen wollen, sind diese drei Tipps gedacht:

1. Literatur von Christoph Hein

Christoph Hein schrieb schon historische Autofiktion, als es diesen Begriff noch nicht gab.

© imago/Gerhard Leber/Gerhard Leber

Der Berliner Schriftsteller Christoph Hein erzählt in seinem neuen Roman von einer Jugend im Westberlin der 1950er Jahre – ein keinesfalls staubiger, sondern erstaunlich aktueller Rückblick. Das Prosawerk „Unterm Staub der Zeit“ erzählt vom vierzehnjährigen Daniel, der 1958 aus seiner ostdeutschen Heimatstadt Guldenberg nach Westberlin kommt, um dort aufs Gymnasium zu gehen. Als Pfarrerssohn darf Daniel in der DDR kein Abitur machen. So begleitet der Vater den schüchternen, aber aufmerksamen Jungen nach Grunewald. Schon an der Grenze wird der Irrsinn der damaligen Zeit deutlich. Die ausführliche Buchrezension von Carsten Otte können Sie hier lesen.

Christoph Hein: Unterm Staub der Zeit. Roman. Suhrkamp Verlag, Berlin 2023. 221 Seiten, 24 Euro

2. ZDF-Krimi „Ostfriedenfeuer“

Die Freude von Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihrem Kollegen Frank Weller nach ihrer Hochzeit mit Feier am Strand währte nur kurz. Am Morgen danach werden in der Asche des Ostfriesenfeuers – so auch der Titel des achten „Ostfrieslandkrimis“ – die verkohlten Überreste einer Leiche gefunden. Amtsleiter Ubbo Heide bleibt nichts anderes übrig, als den beiden die Flitterwochen vorerst zu streichen. Mit dem „Just married“-Hinweis auf dem Heck ihres Autos und Blumen auf der Kühlerhaube machen sie sich erneut zum Strand auf, der nun zum Fundort eines Verbrechens geworden ist. Schon bald kommt es zu weiteren Morden. Medienredakteur Kurt Sagatz hat den Krimi bereits gesehen, seine Besprechung finden Sie hier.

„Ostfriesenfeuer“, 27.5. 20.15 Uhr, ZDF, bereits jetzt in der Mediathek kostenfrei verfügbar

3. RTL+-Thriller „Zwei Seiten des Abgrunds“

Eine Hütte im Wald, eine an einem Stuhl gefesselte Frau, die von einem bewaffneten Mann bedroht wird, im Hintergrund die Stimme einer verängstigten jüngeren Frau: Die kurze Szene zu Beginn der sechsteiligen Mini-Serie „Zwei Seiten des Abgrunds“ lässt keinen Zweifel daran, dass alles auf eine finale Konfrontation zuläuft. Bis dahin fließt jedoch noch einiges Wasser von der Wupper in den Rhein. Wer ist Opfer, wer Täter? Was ist Recht, was Gerechtigkeit? Um diese Fragen dreht sich die aufwühlende Serie mit der Streifenpolizistin Luise Berg (Anne Ratte-Polle) im Zentrum. Mein Kollege Kurt Sagatz hat auch dieses Werk genauer unter die Lupe genommen, den Text dazu können Sie hier lesen.

„Zwei Seiten des Abgrunds“, sechs Folgen, RTL+

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